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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Octospora fissidentis
Geschrieben von: RalfD
Datum: 29. Januar 2012, 14:42 Uhr
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Ich möchte Euch heute einen weiteren interessanten Fund aus meiner Heimat, dem Bergischen Land, näher erläutern. Es handelt sich um Octospora fissidentis, von der nach unserem Wissen bisher noch kein Fund aus der BRD bekannt ist. Die Art wurde 2004 von BENKERT&BROUWER erstmalig in den Niederlanden beschrieben und auch unser Fund wurde freundlicherweise von Herrn Benkert bestimmt. Fundort war, wie meist bei den Exkursionen von Björn Wergen und mir, meine Heimat, das Bergische Land. Unsere Exkursion führte uns im Oktober 2011 in einen Talgrund auf etwa 130m ü.NN.
Ein kleiner Bach hatte sich, vom Hang kommend, mittels eines tiefen Grabens seinen Weg in den Talfluß gebahnt. In diesem Graben entdeckte Björn 3 Fruchtkörper an der ca. 80 Grad steil aufragenden Bachböschung.
Der Bewuchs der Böschung ist spärlich und teils veralgt. Hier zeigte sich jedoch ein lockerer Bestand von Fissidens bryoides, an dessen Rhizoiden O. fissidens parasitiert.
Nicht klar ist der Status des Vorkommens. Durch den wenige Monate vorher vorgenommenen Kahlschlag hat sich das Mikroklima in dem Graben nachhaltig verändert. War der Standort zuvor komplett durch die Fichten beschattet, lag er zum Zeitpunkt des Fundes offen und exponiert der Sonne ausgesetzt. Zudem lagen zum Fundzeitpunkt noch einige gefällte Fichtenstämme quer über dem Graben, die zumindest einen gewissen Schatten spendeten. Die Fundortfotos sind einige Tage später aufgenommen. Es bleibt also abzuwarten und durch weitere Funde zu klären, ob man bei dem Vorkommen von O. fissidentis an dieser Stelle von „schon“ oder „noch“ sprechen muss. Es gibt zudem in der Umgebung noch einige weitere, ähnliche Standorte beider Varianten, die es zukünftig zu besuchen gilt. Abschließend noch eine Beschreibung der mikroskopischen Merkmale und einige Fotos. Alles aus der Hand von Björn Wergen. Fruchtkörper 0,4-1,2 mm breit, anfangs becherförmig, dann flach linsenförmig ausgebreitet, stiellos dem Substrat aufsitzend; Hymenium anfangs blass, später orangegelblich. Rand und Außenseite mit hyphenartigen Haaren von bis 120µm Länge, diese hyalin.
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