Hallo Ingo,
: Ok, natürlich geht das theoretisch auch.
: Würde aber wenig nutzen, weil es nicht representativ für die Art wäre,
: zumindest im Vergleich mit normal gereiften Sporen.
Hab jetzt nochmal genau deinen Beitrag gelesen und vorher leider nur überflogen. Du hast mit deinem Posting das erwähnt, was allgemein gilt: "nur reife, gesunde, unter "normalen" Bedingungen gereifte Sporen sollte man messen".
Natürlich würde Smaff (mein Prog) bei in diesem Fall nicht vorselektierter Stichprobe (was man sonst unbedingt vermeiden muß) vermutlich nur eine Menge Ausreißer finden und es ergäbe einfach keine Normalverteilung. Schon weil verschiedene Faktoren zu verschiedenen Zeiten die Stichprobe beeinflussten. Aber auch das wäre eine Erkenntnis und man könnte auf MIN-MAX Auswertung umschalten (ist im Prog noch nicht fertig), müsste aber auf die Tests und den mathematisch fundierten Stichprobenvergleich (leider auch noch nicht fertig) verzichten.
: Ich selbst bin da ja beim Pilzebestimmen und Auswerten eher konservativ
: eingestellt. Mag an der Beschäftigung hauptsächlich mit Winzlingen liegen,
: aber für mich ist es eher wichtiger den Pilz zu verstehen und ökologische
: Aspekte, Aussehen, Reifegrad und Vitalität richtig einzuschätzen als
: lividofusca-Kollektion 1 von Kollektion 2 zu trennen, weil diesmal 70% der
: Sporen im Schnitt 1µm länger sind.
Das man das nicht mit nur einer weiteren Kollektion tun sollte, ist wohl jedem von uns klar...
Und dass die vorher von dir aufgeführten Faktoren eine absolut große Rolle spielen und oft die Kenntnis der Gattung oder Art-Gruppe gerade bei den "Winzlingen" erst eine ordentliche Einschätzung des monentanen Zustandes der Frk. möglich macht, steht für mich auch außer Frage.(Da möchte ich auch gerne mal hinkommen....)
Aber wenn es eine reproduzierbare Angabe der Messwerte gibt, kann man doch schon mal einige Fehlerfaktoren ausschliessen. Es geht mir ja nicht nur um die Statistik. Eine zusätzliche Notation soll auch wichtige Präparatfaktoren mit erfassen. Und wie oft hast du dich oder den Poster schon gefragt, in was er denn gemessen oder untersucht hat, usw.
Aber,- du erfasst die Werte doch auch irgendwie. Schick mir doch mal ein paar Stichproben mit Messwerten, wenn du nicht selbst Smaff benutzen möchtest.
Ich bin da sehr neugierig, weil bei mir Ascos leider meistens im Kühli vertrockneten.
: Manchmal kommt es mir schon beinahe vor, als wenn mit dem Einzug der
: statistischen Messreihen-Auswertung immer mehr die makroskopischen
: Bestimmungs-Fähigkeiten verkümmern. Wenigen würde ich inzwischen beinahe
: zutrauen, dass sie einen Fliegenpilz nicht mehr bestimmen wollen, weil die
: Werte eher zu einem anderen Knolli passen.
Also ich sehe mein Prog (darauf spielst doch an, oder) eher als wichtiges zusätzliches Werkzeug, denn als Alleinstellungsmerkmal. Wenn die Literatur die Sporengröße nicht so hoch gehängt hätte, wäre mein Prog nicht entstanden.
: Aber sicher schließt die Statistische Auswertung die Beobachtungsgabe nicht
: aus.
Natürlich nicht, aber sie ermöglicht zumindest den den sinnvollen Sporengrößenvergleich.
: Wie gesagt, bin eben rückschrittlich und will es wahrscheinlich auch bleiben.
Ich finde dich nicht rückschrittlich, sondern eher konservativ. Gerade dein Wissen mit eingebunden würde doch erst recht zu neuen Erkenntnissen führen. Vielleicht leider auch solchen, wie z.B.: "in der Gattung Mollisia macht die statistische Auswertung aufgrund der Wertestreuung in normal gereiften Sporen keinen Sinn und man kann nur Min-Max Werte angeben."
Viele von uns Newbies (ich spreche jetzt doch lieber nur für mich) können nämlich nicht beurteilen, wie reif, geschädigt etc. ist denn der Pilz (gerade bei Kleinstpilzen) und dementsprechend mißt man womöglich für die Katz.(ähh, wer es nicht kennt, für Tulux)
Kannst du nicht "auch" durch "nicht" in deiner obigen Aussage ersetzen und es wenigstens mal probieren.
Bei den meinen Basidios funzt es prima. Wenn es bei Ascos nicht funzt, dann bist du einer derjenigen, die uns erklären könnten, warum nicht.
LG, Jens