: Hallo und Guten Abend,
: unter anderem kenne ich so I. muricellata auch. Scheint aber sehr variabel zu
: sein, vielleicht eine Artengruppe. Kenne zumindest einige Abweichler
: (siehe z.B. Bild), die ich mangels Alternativen zu cf. muricellata stelle.
: So gedrungene Sporen habe ich nur selten beobachtet. Qm lag meist zwischen
: 1,6-1,7. Standort treu konnte ich über mehrere Jahre auch die großsporige
: Stangelsche Var. beobachten. Leider wurde das Biotop zerstört.
: Gruß Andreas
Hallo Andreas,
die großsporige von Stangl ist mir leider noch nicht untergekommen.
Dein angehängtes Foto erinnert mich ein bisschen an einen meiner Ausreißer, den ich schon vor 6 Jahren in einem Buchenwald und seither nie wieder gefunden habe:
Große Unterschieden zu den "normalen" muricellata/scabella-Kollektionen sind vor allem die Hutfarbe und -beschaffenheit (mehr orangeocker bis orangebräunlich und mehr filzig als schuppig) und cremefarbene, niemals rötliche Stielspitze.
Wie war denn die Ökologie bei deinem Fund?
Ich hänge hier unten mal die Beschreibung zu meinem Ausreißer an.
Beste Grüße
Hias
Inocybe cf. muricellata
Fundort: MTB 7934/3/4/1, 630 m
Leutstetten, Sonnenberg, auf nackter Erde, im reinen Buchenwald; gesellig bis büschelig (>10 Fk)
Bestimmung: unklar;
mit F. Nordica kommt man zu I. muricellata, wo die Hutfarbe als ockergelb bis gelb angegeben wird; Ferraris Fotos passen nicht wirklich; es scheinen aber weitere Arten zu existieren, die unter muricellata möglicherweise zu Unrecht synonymisiert wurden, nicht unähnlich z.B. wäre I. pholiotinoides var. luteola;
Beschreibung:
Hut: 1-2,3 cm breit, stumpf gebuckelt, am Scheitel bisweilen schollig bis angedrückt schuppig, sonst fein- bis grobfilzig, zum Hutrand hin auch grobfaserig, Hutrand leicht fransig und mit blassockerfarbenen Cortinaresten überzogen; Cortina nur bei 2 mm großen Babys erkennbar, schnell vergänglich; Hutfarben: ockergelb, Befaserung und Scheitelschuppen auch dunkler ockerbraun bis rötlichbraun;
Stiel: bis 4 cm lang, bis 0,5 cm dick, zylindrisch, im unteren Drittel meist verbogen, basal nur schwach erweitert, aber nicht keulig oder knollig, auf ganzer Länge bereift, an der Spitze cremefarben, darunter blass ocker bis hellbraun, weißlich bereift und überfasert;
Lamellen: breit angewachsen und bisweilen mit Zähnchen herablaufend, bauchig, jung hellgrau, reif grauocker bis graubraun, bisweilen mit schwachem Olivton; Schneiden deutlich feinkerbig und weißflockig;
Fleisch: in Hut- und Stielmitte weißlich, sonst wässerig cremegrau;
Geruch: unauffällig
Geschmack: mild, eher unangenehm, etwas bitterlich;
Basidien: 4-sporig;
Cheilozystiden: metuloid, flaschenförmig, ca. 60-70 x 14-16, Wandstärke 2-3,2 µm, dazwischen zahlreiche keulige bis birnenförmige Zellen;
Pleuros: wie Cheilos geformt, ca. 75 x 14;
Sporen: elliptisch bis mandelförmig, glatt, dickwandig, 9,7 x 5,8 (8,5-10,5 x 5-6,5), Q=1,68 (1,4-2), 10 Sp. gemessen;
Kaulozystiden: auch im unteren Stieldrittel, dort teils metuloid, ca. 55-80 x 12-20, Wandstärke 1-2 µm, dazwischen zahlreiche blasige bis birnenförmige Zellen;
Nachuntersuchung vom 17.01.2011
Pleurozystiden: schlank fusoid bis lageniform, in KOH deutlich gelb, ca. 58-77 x 12-15, Wandstärke ca. 1,5-3;
Sporen: amygdaloid, Apex subkonisch bis konisch, 9,2 x 5,6 (8,5-9,5 x 5,5-6), Q=1,65 (1,55-1,73);