Hallo Thomas,

ich schmökere halt gerne in alter Literatur. In diesem Fall habe ich bei Tagungen mal ältere Mykologen befragt, wie es damals zur Umbenamsung gekommen ist. Doch keiner konnte genaue Auskunft geben. Tatsache ist, dass (in chronologischer Reihenfolge) diese deutschen Bezeichnungen gebraucht wurden:
Gramberg (1913)-Lilagrüner oder Frauentäubling
Ricken (1915)-Violettgrüner T.
Michael-Schulz (1927)-Violettgrüner T.
Vielleicht hat also Gramberg (der übrigens der Schwiegervater von Neuhoff war) als erster die Bezeichnung Frauent. gebraucht, die sich aber erst später durchgesetzt hat. Zu jener Zeit gab es mehrere Artikel über deutsche Namen in der Z.Pilzkde., der Vorgängerin der Z.Mykol., die zum Teil sehr kontrovers hin und her diskutiert wurden. Die damaligen Zeitschriften waren zu der Zeit halt das, was heute die Foren sind. Doch was damals geschrieben und gedruckt wurde, ist heute noch lesbar ;-)
Eine Nachschau in Schäffers Russula-Monografie bringt nichts, weil der nur die botanischen Namen mit allen ihm bekannten Synonymien publiziert, aber keine deutschen Namen.
Die kompletten Titel der o.g. Zitate kannst Du hier entnehmen:
http://www.ag-pilzkunde-vulkaneifel.de/bibliothek.htm
Beste Grüße, Heinz Ebert

: Moin Heinz,
: dammich, wo bekommst du immer solche Infos her? Die Benamsung von Pilzen sind
: ja immer wieder ein "Quell der Freude". Ich sammle solche
: Anekdoten, denn wie es scheint, werden wir eine Fortsetzung unseres
: Pilzheftes machen.
: Grüßlis in die verschneite Eifel
: Thomas