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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13

Re: Mal wieder ein kulinarisches Experiment

Geschrieben von: Svampskogen
Datum: 17. Februar 2012, 14:44 Uhr

Antwort auf: Mal wieder ein kulinarisches Experiment (Stephan Weißer)

Hallo Stephan!

Interessanterweise wurde Lyophyllum shimeji vor ein paar Jahren erstmals auch in Schweden nachgewiesen. In schwedischen Pilzforen finden sich daher viele Anfragen bzgl. dieses Pilzes. Er scheint im nördlichen Skandinavien nicht selten zu sein. Anscheinend wächst er meist in heideartigen Kiefernwäldern, oft zusammen mit Tricholoma matsutake und Boletus pinophilus! Ich glaube er wurde bislang für blasse L. decastes gehalten.

Grüsse Svampskogen

: Diesmal nicht mit was Selbstgefundenem, sondern mit was Gekauftem.
: Pilzbezeichnung: "Shimeji/Buchenpilz", gibt's in einer Version mit
: reinweißen und in einer mit hellbraunen Hüten
: Bezugsquelle: Kaufland, 150-g-Packung zu 1,99 €
: angegebener Hersteller: Green Co. Ltd, Südkorea
: angegebener EU-Importeur: Green Mushroom Farm BV, De Lier, Niederlande

: Als erstes habe ich die Pilze sensorisch getestet. Es handelt sich um einen
: büschelig wachsenden, offensichtlich auf Holzhäcksel gezüchteten
: Lamellenpilz, der in allen Teilen weiß bzw. weißlich ist. Die Version mit
: den braunen Hüten sieht so aus, als habe sie Licht abgekriegt, die weiße
: Version wurde eventuell dunkel gehalten. Die (jungen, noch nicht voll
: entwickelten) Hüte sind knopfförmig und haben einen Durchmesser von ca. 2
: bis 3 cm, die Stiele sind ca. 1 cm dick. Die Tramakonsistenz ist trocken
: und leicht wattig, etwa wie beim Kräuterseitling. Hut und Stiel sind beide
: trocken, die Huthaut ist glatt, der Stiel längsfaserig. Bei der
: Geruchsprobe war ein deutlicher Lerchensporn-Geruch wahrzunehmen, weshalb
: sich sofort der Verdacht ergab, es könne sich um Lyophyllum connatum
: (Weißer Büschelrasling) halten. Die von mir daraufhin durchgeführte
: FeSO4-Probe ergab allerdings keine graublaue Verfärbung. Dennoch glaube
: ich, dass es sich zumindest um einen Verwandten von Lyophyllum connatum
: handelt. Der ja hierzulande keinen Speisepilzstatus (mehr) hat,
: wohlgemerkt.

: Die Zubereitung erfolgte in einer Pfanne, die Pilze wurden ohne
: Flüssigkeitszugabe mit Butter, Zwiebeln und Salz ca. 15 Minuten bei
: mäßiger Hitze gebraten. Sie schmeckten danach nicht bitter, hatten aber
: immer noch dieses penetrante Lerchensporn-Aroma. Die Konsistenz war
: angenehm.

: Fazit: Ich finde das Lerchensporn-Aroma schon bei der
: Lyophyllum-connatum-Geruchsprobe nicht angenehm. Somit ist das kein Pilz
: für mich. Ganz abgesehen davon, dass der Speisepilzwert von Lyophyllum
: connatum sehr zweifelhaft ist (man schreibt dem Pilz mutagene/kanzerogene
: Wirkungen zu!). Daher sage ich für mich: Finger weg, man muss nicht alles
: essen, was im Supermarkt angeboten wird.

Beiträge in diesem Thread

Mal wieder ein kulinarisches Experiment -- Stephan Weißer -- 17. Februar 2012, 13:58 Uhr
Re: Mal wieder ein kulinarisches Experiment -- Svampskogen -- 17. Februar 2012, 14:44 Uhr
Re: Mal wieder ein kulinarisches Experiment -- Thomas Pruss -- 17. Februar 2012, 15:59 Uhr
Re: Mal wieder ein kulinarisches Experiment -- Christoph -- 17. Februar 2012, 17:21 Uhr
Was mich wundert … -- Thomas Pruss -- 17. Februar 2012, 18:50 Uhr
Re: Was mich wundert … -- Christoph -- 17. Februar 2012, 19:17 Uhr
Re: Was mich wundert … -- Andreas -- 17. Februar 2012, 20:08 Uhr
Nachtrag bzgl. Lyophyllum shimeji -- Andreas -- 17. Februar 2012, 20:12 Uhr
Re: Nachtrag bzgl. Lyophyllum shimeji -- Svampskogen -- 17. Februar 2012, 20:33 Uhr
Re: Nachtrag bzgl. Lyophyllum shimeji -- Andreas -- 18. Februar 2012, 14:09 Uhr
Re: Nachtrag bzgl. Lyophyllum shimeji -- Thomas Pruss -- 17. Februar 2012, 21:02 Uhr

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