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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Madera mallorquina oder Knock on wood
Geschrieben von: jesko
Datum: 22. Februar 2012, 01:18 Uhr
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Auf Holz will ich heute mal klopfen http://www.youtube.com/watch?v=Kceiks__PsE&feature=related , und zwar auf Balearenholz, um noch ein Intermezzo einzuschalten, bis wir nach dem vielen Vorgeplänkel in der Malle-Maronen-Ouvertüre http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=218801 und den diversen Präludien über mediterrane Riesenbabys http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=218827 , Schlauchkram http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=218947 , verhinderte Röhrlinge und sonstiges Kratzzeug http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs/pconfig.pl?noframes;read=219048 zum eigentlichen Balearendrama in drei Aufzügen kommen wollen, in dem wir die (bis dahin noch verbliebenen) Leser unserer Mallorca-Berichte mit auf Exkursion in drei mediterrane Habitate (Pinetum, Quercetum ilicis und Cistetum) nehmen wollen. In diesem Beitrag sollen also noch ein paar wenige Funde auf Holz aus Felix‘ und meinem Mallorca-Urlaub im Dezember gezeigt werden, und beginnen möchte ich mit Omphalotus illudens als wärmeliebender und für den Mittelmeerraum charakteristischer Art.
Omphalotus illudens ist ja nun nach Meinung einiger Autoren vom rein mediterranen, dunkler gefärbten Omphalotus olearius zu trennen. Wir denken, dass wir die erstere Art hatten. Dummerweise haben wir den Beleg jedoch im Wald (Kiefernwald mit Erica, Pistacia lentiscus etc.) vergessen und können das mikroskopisch nicht mehr nachprüfen. Auch die folgenden Pilze wuchsen scheinbar auf dem Erdboden und verlangen eine Stellungnahme zu einer in der Literatur umstrittenen Synonymie:
Wir haben den Fund aus einem Steineichenwald als Hohenbuehelia geogenia bestimmt und damit vorsichtshalber von der Synonymisierung mit H. petaloides abgesehen, denn wir haben große Fruchtkörper, die nicht direkt auf Holz wuchsen, beobachtet. Sie wiesen auch die für H. geogenia angegebenen größeren (länglicheren) Sporen auf, und die Lamellenschneide war mit Cheilozystiden übersät.
Das Holz der Steineiche hatte freilich noch mehr zu bieten. Nun sind Rindenpilze sicherlich nicht unbedingt unser Spezialgebiet, aber bei diesem farbenfrohen Kandidaten darf man schon mal draufhalten:
Der blaue Rindenpilz (Terana caerulea) überzog Äste und Stümpfe im schönen Steineichenwald Sa Comuna bei Bunyola, wo wir auch einen weiteren hübschen Farbtupfer hatten:
Den mediterranen Kelchbecherling (Sarcoscypha macaronesica) hatten wir ja schon im Asco-Beitrag gezeigt. Ansonsten schien das Steineichenholz von vielen unansehnlichen schwarzen Krusten überzogen.
Aber da leuchtete doch auch etwas schön gelbgrünlich. Da konnte ich das Pyreno-Verbot, das Felix nicht müde wurde zu wiederholen, schon mal übertreten, denn zur Bestimmung des Gelbgrünen Kohlenkrustenpilzes (Eutypa flavovirens) musste ich schließlich nicht gleich den halben Steineichenstamm abschleppen.
Und trotz des besagten strengen Pyreno-Verbots war mir irgendwie doch noch ein Kaffeeböhnchen in die Tasche gerutscht:
Der Spaltkohlenpilz (Hysterium pulicare) wuchs in großen Mengen auf dürren Erica-Zweiglein in einem küstennahen Kiefernwald auf Kalkfelsen.
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