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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13

paar Kleine (Ascos)

Geschrieben von: Ingo Wagner
Datum: 22. Februar 2012, 21:57 Uhr


Hallo!

Acsos auf Kacke in der Dose heranzuziehen, ist natürlich eine recht sichere Sache in der Winterzeit.
Geht aber auch mit anderen auf Holz wachsenden Kleinigkeiten, man hat da aber schon mehr Verluste durch Ausshyphen und Fremdbefall.
Komisch eigentlich, denn die Losungs-Dose ist ja auch nicht gerade steril, die Copro-Becher scheinen aber besser dagegen gewappnet zu sein.

Der Großteil meiner zuletzt untersuchten Pilze sind direkt aus dem Frost oder von kurz danach.
Schon öfter habe ich festgestellt, dass vielen Bechern ein mehrwöchiger Dauerfrost weniger ausmacht als der ständige Wechsel von Frost und Auftauen.

Die zeige ich ja immer im Winter, man stolpert ja gewissermaßen auch immerzu darüber bzw. bleibt dran hängen.
Kleine Sonnen an 1. toten ansitzenden Eichenzweigen:

Capitotricha bicolor

und 2. an toten ansitzenden Lärchenzweigen:

Lachnellula occidentalis

Die Mitnahme des Lärchenzweiges hatte sich wenig später als guter Griff herausgestellt, denn unter dem Stereo waren dann auch ein paar sehr winzige und unscheinbare Orbilien zu entdecken:

Orbilia euonymi, ein 32-Sporer

Orbilien lassen sich sowieso oft schwer einem bestimmten Substrat zuordnen, viele machen nicht mal einen Unterschied, ob das besiedelte Holz jetzt von Nadel- oder Laubbäumen stammt.
Die hier ließ es sich auf einem Pyreno auf einer Kiefernnadel gutgehen (bis ich kam).

Orbilia aristata

Kiefernnadeln sind bechermäßig nicht zu verachten. Ein sehr häufiger ist er hier:

Pseudohelotium pineti

Sein gestieltes Brüderchen am Nadelansatz hätte ich wohl ohne Zottos Hilfe fehlbestimmt. Er brachte mich auf Pseudohelotium sordidulum/vernalis und meinte, dass er die Art außenseitig auch schon so dunkel "exsudatig" gefunden hat.
Normalerweise(?) ist die Art nämlich eher weiß.
Mikroskopisch passt es.

Den findet man momentan auch recht gut an Kiefernnadeln, hatten wir letztens beim "Smaffen":

Cenangium acuum

Sein Brüderchen wuchs an einem etwas dickeren Kiefernast:

Cenangium ferruginosum

Der Grund, warum ich mich in Kiefernwäldern rumgetrieben habe, ist der folgende.
Die Art wächst ziemlich spezifisch auf dem Stroma von alten Nectria cucurbitula, und die wiederum bevölkert noch benadelte tote Kiefernäste:

Unguiculariopsis "allantospora" nom. prov. Baral.

VG Ingo W

Beiträge in diesem Thread

paar Kleine (Ascos) -- Ingo Wagner -- 22. Februar 2012, 21:57 Uhr
Re: paar Kleine (Ascos) -- MartinB -- 22. Februar 2012, 22:11 Uhr
Re: paar Kleine (Ascos) -- Harzpilzchen -- 22. Februar 2012, 23:20 Uhr
sooo niedlich!! LG D. *oT* -- Violet -- 23. Februar 2012, 21:28 Uhr

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