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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Schirmlingsbaby_3
Geschrieben von: Christoph Antwort auf: Re: Schirmlingsbaby_3 (Ingo Wagner)
Datum: 26. Februar 2012, 23:30 Uhr
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Hallo Ingo, wir haben das Thema sehr ausführlich im BMG-Forum diskutiert... Für mich war "Macrolepiota" rhacodes früher eine recht variable Art des Nadelwaldes, die von struppig grau-olivlich bis zu heller Grund mit gröberen ockerlichen Schüppchen sehr auftrat. Bei den göberschuppigen habe ich beim Essen darauf geachtet, dass das Habitat Nadelwald und nicht Garten/Komposthaufen ist und dass der Ring nicht wie bei Chl. brunneum so dünn ist und die Knolle nicht (so deutlich) gerandet ist. Jetzt kommt raus, dass dieses weite Konzept zu weit ist und sich zwei Arten darunter verbergen. Also muss eine der beiden umbenannt werden. Wie geht man bei so etwas vor? Nun, das einzig "unbestechliche" ist das Nachforschen nach Typusmaterial (macht man halt so). Und wenn zumindest an einer Tafel klar wird, dass sich der Name auf die gröberschuppige Variante bezieht, heißt die eben korrekt Chl. rhacodes s.str. Für die strubbelige, graue bis grau-grünliche gibt es auch eine Beschreibung mit Namen und Typus - gültig obendrein. Fein! Dann passt ja alles... Und jetzt soll man das alles umschmeißen? Ich finde es dann leichter, die Namen so anzuwenden, wie es die Originalbeschreibungen vorgesehen haben. Daran rumzuwurschteln würde alles erst verkomplizieren, denn dann weiß niemand, in welchem Sinne was wann gemeint ist. Das ist ja das gute an der Typisierung: Es gibt eine Möglichkeit, den Namen sauber zu definieren. Bei alten Beschreibungen hat man halt oft nur eine Tafel... Zum Vergleich mit den Rotkappen: Der Vergleich hinkt, denn da wurde unter einem Namen ein Sammelsurium beschrieben, da die Typustafel drei Arten zeigt. Und leider wurde beim Nachfassen uneinheitlich bewertet, welche der drei Arten am beste auf den Namen anzuwenden ist. Dieser maximal ungünstige Fall liegt hier zum Glück nicht vor. Uch wiederum habe recht lang gebraucht, um das Konzept von Vellinga nachzuvollziehen. Als wir bei der letzten Münchner Pilzausstellung alle drei hatten (Chl. brunneum, rhacodes s.str., olivieri) war es dann sogar mir klar geworden. Ich meine also, mittlerweile die drei Arten erkennen zu können. Die Namenszuordnung spielt für mich dann keine so große Rolle mehr. Chl. rhacodes ist immer noch teils das, was ich früher als Chl. rhacodes angesprochen habe (und das wird dann wohl nicht nur mir so gehen). Nochmal zur Essbarkeit: Auch "dieser Chl. rhacodes ist essbar - ich hab den wohl häufiger als den strubbeligen gegessen. Mjam! LG
: Hi Gernot! : Den nennen wir einfach Chlorophyllum hortensis, kennt jeder, weiß auch jeder,
: VG Ingo W
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