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Moin aus Hamburg!
Im Oktober 2009 sammelte ich auf dem Ohlsdorfer Friedhof auf einer vermoosten Rasenfläche kleine violett-stichige Pilzchen ein, bei denen ich vermutete, dass sie einer mir bis dato noch nicht bekannten Laccaria-Art angehörten. Die glatten elliptischen Sporen erschütterten meine These umgehend, weshalb ich die frischen Fruchtkörper ohne telefonische Rücksprache zwecks Begutachtung an den Hamburger Pilzchef Jürgen Hechler sandte –dieser war jedoch grade ein paar Tage unterwegs und fand bei seiner Rückkehr nichts Untersuchbares mehr vor. Zu meinem verwackelten Foto schrieb er mir, ich solle den Fundort im Auge behalten, es könne sich eventuell um Omphalina demissa handeln.
Den Fundort hatte ich seither immer wieder ergebnislos aufgesucht -2011 im Juni endlich tauchten dann jedoch nicht dort, aber immerhin im selben Messtischblattquadranten 2326/3, etwa 800 Meter entfernt, Fruchtkörper der von Hechler ins Spiel gebrachten Art auf, die ich wieder mal mehr schlecht als recht fotografierte (und Gabor hat dieses Foto sogar noch bearbeitet –vielen Dank dafür!):
Bis in den September hinein wuchs die Art vereinzelt in einem Umkreis von etwa 30 Metern auf regelmäßig gemähtem, ja, vom Aufsitz-Rasenmäher förmlich ‚aufgesensten’ Boden:
Junge frische Exemplare besitzen einen violetten Farbton,
bereits einen halben Tag nach der ‚Ernte’ sind aber auch sie eher bräunlich gefärbt wie ältere Fruchtkörper der Art.
Die Abbildung bei Courtecuisse/Duhem geht m. E. zu sehr ins Rosafarbene, die in der Flora Agaricina Danica/Lange trifft eher den Farbton eines überständigen Exemplars -gut dargestellt ist die Art aber im ‚Pilzkompendium Band 1’ von Erhard Ludwig.
Fundort seiner Kollektion: Berlin-Marzahn –Friedhof...
Moribunde Grüße,
Marcel
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