Hallo zusammen,
falls es jemand noch nicht mitbekommen hat: Draußen blüht, quakt und pilzelt es bereits ordentlich...
anbei ein paar Bilder von meinem Frühlingserwachen an den beiden letzten Wochenenden.
Die ersten zaghaften Blüten vom Scharbockskraut zeigten sich bereits vor zwei Wochen, an den Bächlein am Wegrand
und den Tümpeln in der Nähe konnte man dem leisen Quakkonzert der Erdkröten lauschen.
Schon vom Weg aus zu sehen sind die großflächigen Überzüge vom Mosaik-Schichtpilz auf den alten Eichenstämmen.
Zumindest hier in meinen Wäldern großflächig um Wiesbaden keine große Seltenheit. Im Gegenteil, ich muss schon fast überlegen,
wo ich ihn in den letzten Jahren noch nicht gesehen habe. Da aber inzwischen gierig jedes Hölzchen aus den Wäldern gerafft wird,
wird sich das zukünftig sicher ändern. Die Begegnung an dieser neuen Stelle war aber besonders, nach 40 Stämmen im Gebiet hatte
ich aufgehört, zu zählen. Interessant, aber vermutlich nicht ungewöhnlich, finde ich, dass (seit ich darauf achte) nahezu immer
Hymenochaete rubiginosa zwischendrin wächst.
An machen Orten waren vor zwei Wochen vom Bärlauch gerademal kleine Spitzen zu sehen, andernorts bereits die ersten Knospen
in den Teppichen.
An etwas übersichtlicheren Stellen konnte man kleine Pilzchen finden, hier vermutlich (nicht näher angeschaut) Hyalorbilia inflatula.
Und etwas kleiner, an Erlenzapfen, wenn ich nicht ganz daneben haue, links Calycellina alniella.
Rechts meine ständigen Begleiter - egal wo Lärchen stehen, stechen die sofort ins Auge, Lachnellula occidentalis.
Letztes Wochenende an einem Bachrand, Dumontinia tuberosa:
In einem etwas sumpfigen, vom Bachlauf normalerweise überschwemmten Gebiet, an einem sehr morschen Stamm bei Erlen,
meine ersten Hymenoscyfüße für dieses Jahr, das muss eigentlich Hymenoscyphus vernus sein.
Etwas tiefer im Wald, an im Bach liegenden Fichtenzapfen, Apos (bislang) unter 1mm, die beinahe haarig wirkenden Randzellen
bis ca. 30µ an den ganz kleinen kommen mir etwas komisch vor. Hymenoscyphus imberbis "kenne" ich nur flüchtig, die übrigen
Mikromerkmale würden aber passen.
Noch kurz zum Sonntag, sonst wirds wieder viel zu viel.
Schon die Wächter am Eingang des Gebietes zeigten sich farbenfroh, wohl eine Zauneidechse im prallen Sonnenschein, halb in
den Schatten eines Baumstumpfes gehuscht.
An dieser Stelle wollte ich eigentlich ein Lobesrede für das RAW-Format halten, mit dem ich mich selbst erst seit Kurzem befasse.
Es ist kaum zu fassen, was man damit beim digitalen Entwickeln von Bildern anstellen kann, was man aus völlig unter- oder
überbelichteten Bereichen noch herauszaubern kann. Meine Fotos sind ja meistens auch nur Schnappschüsse, da lohnt sich der
Aufwand kaum. In diesem Fall hätte man die komplett schwarzen Bereiche derart nachbelichten können, dass auch dort wieder
Zeichnung/Strukturen deutlich zu erkennen sind. (Den Kontrast wie hierbei von der Kamera aufgenommen, finde ich hier aber
interessanter.) Wer Rohdaten auf seiner Kamera speichern kann, sollte es mal ausprobieren, es lohnt sich!
Egal, bevor ich völlig abschweife, noch ein paar Blüten aus dem Gebiet dort, dass war ein wunderschöner Anblick mit den
Buschwindröschen und vor allem dem Lerchensporn, den ich in solchen Mengen noch nie gesehen habe, soweit das Auge reicht.
Das wars und bis demnächst, dann sicher wieder mit mehr Fragen... ;)
Grüße
Klaas