Hallo zusammen,

vermutlich wird kaum jemand durch solches Zeugs beschäftigt, mich hat es halt wieder mal erwischt.
Die Trockenheit vor Ostern brachte kaum Neues zu Tage, in der (nicht allzu großen) Not bemüht man sich
dann auch um Anamorphen. Hier an ein paar recht trocken liegenden Buxus-Blättern aus einem kleinen Park.
Die Pilzchen werden kaum selten sein, unterm Mikro sind sie allemal ganz hübsch. Viel faszinierender finde
ich, immer wieder zu sehen, dass es wohl kein Substrat gibt, auf dem keine Pilze wachsen. Auch jedesmal das
Drumherum ums Substrat zu erfahren, ist interessant. Mir war gar nicht bewusst, dass Buchsbäume –
aber das könnt ihr ja selbst nachlesen...
Mein Vorhaben, die Telemorphe in der Dose nachzuziehen wird gewiss scheitern, da inzwischen ein Fusarium
(F. buxicola) nahezu alles überwächst. Ins Thema "Pilze an Buchs" kann man sich recht schnell einlesen,
insofern scheint deren Bestimmung auch simpel. Im Netz und in meinen Büchern finde ich nicht viele Bilder und
Infos, also versuche ich mich selbst an einer kleinen Doku - hier mein nicht besonders gut gelungener Versuch an
Volutella buxi / Pseudonectria buxi:

Zudem weiß ich nicht, ob ich mit den für mich neuen Begriffen wie "Sporodochien" usw. richtig umgehe - wenn jemandem
Fehler auffallen, bin ich für Korrekturen dankbar.

Wie gesagt, vermutlich nicht selten, stehen doch in jedem Garten wohlgeformte Buchsbaumrahmen.

Beim folgenden vermute ich bislang ein eher nicht so häufiges Pilzchen, normalerweise fällt mir sowas an Zweigen auf,
die hier kenne ich jedoch nur von einem kleinen Fleck in den letzten beiden Jahren, Pezicula ocellata (Ocellaria. o.):

Zum Vergleich, den ich mir selbst erstmal geben musste, meine letztjährige schreckliche Zeichnung dazu.

Makroskopisch schon ähnlich (jedoch weiter fortgeschritten), die skizzierten Sporen bereits vorwiegend tot, die dort häufig
verzweigten Paraphysen konnte ich diesmal kaum finden. An einigen Stellen zweifelt man schon sehr, wenn man den direkten
Vergleich hat.
Allerdings wüsste ich nicht (was ja nichts bedeutet), was das sonst sein sollte - wobei ich arge Zweifel hege, ob man/ich mit der
neuen Doku den Pilz sicher bestimmen könnte, da ich selbst Schwierigkeiten habe, alle Merkmale zu erkennen und zu dokumentieren.
Wäre das Ganze nicht so zeitraubend, hätte man die Mittel für eine ordentliche Ausrüstung, was könnte man da für tolle Dokumentationen
erstellen... mit meinen beschränkten Mitteln und Horizonten jedoch leider nicht... bevor aber die Daten auf meiner Platte vergammeln,
stelle ich sie hier ein, vielleicht helfen sie ja irgendwann einmal ähnlich Planlosen...

Grüße
Klaas