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Hallo Andreas,
in den Augen eines Mykologen sind diese Modelle schon "grottig", für "Pilzexperten" im Sinne unserer Medien und dem Heer der Speisepilzsammler aber eine bestaunenswerte Geschichte mit viel Kenntnisvermittlung. Seit vielen Jahren betreue ich von der Pilzseite her die von der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" iniziierten Waldjugendspiele unserer Schulen im Lkr. Sonneberg und habe dabei auch acht verschiedene Modelle von "Somso" (Sommer, Familienname des Gründers vor über 100 Jahren, Sonneberg war und ist wieder Firmensitz) zu verwenden, da wegen der Dauer der Spiele von Mai bis Oktober gleiche Bewertungskriterien für die beteiligten Kinder herrschen sollten. Dabei halten fast ausnahmslos so um die 250 Schüler (4. Klasse) und auch Lehrer und begleitende Eltern die etwas arrangierten Pilzgruppen für echt und nicht wenige Kinder erkennen alle acht, alles Autisten ? Vor einigen Jahren hat die Firma ein sehenswertes Museum hier in Sonneberg eröffnet, dessen kleiner Pilzteil nach den gegebenen Mittel durch meine fachliche Hilfe gestaltet wurde und ich weiß, wie manche 100 Jahre alten Modelle aussehen. Mit dem Pantherpilz hattest Du Glück, denn vor einigen Jahren habe ich die Pilze für dieses Modell gesammelt und entsprechende Hinweise zur Morphologie gegeben, die abschließende Farbgebung auch wie Leo bemängelt, sie aber als tolerierbar hingenommen. In den vergangenen Jahren waren wir ja des öfteren hier in der Region als Pilzverein (ThAM)tätig und meine Vorschläge, dieses Museum einmal zu besuchen, wurden immer wieder mit dem "was soll ich denn da"- Unterton abgeschmettert, vielleicht auch berechtigt, da ja die Firma nur etwa 300 Pilzmodelle hat, dafür aber tausende einmalige Modelle über das gesamte biologische Spektrum. Und diese sind weltweit bekannt und gefragt.
Der Vater des jetzigen Seniorchefs war übrigens Mitglied der DGfM, die Werbung der Firma half in den sechziger Jahren der ZfP und während der Deutschlandtagung der DGfM 1983 in Oberfranken war die Firma mit einer vielbestaunten Ausstellung präsent. Jetzt weiß ich nicht mehr so recht, ob ich das alles schreiben und anfänglich etwas meckern durfte wegen Befangenheit: Der Seniorchef und ich saßen vor 65 Jahren im gleichen Kinderwagen, unsere Mütter waren Freundinnen.
Gruß Peter P.
PS.: Die Tintenfischpilze, die Kai Pflaume gezeigt hat, entdeckte übrigens Ingo Wagner.
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