Gernnot liegt richtig,

es handelt sich um Konidien der Nebenfruchtform von Botryobasidium aureum (Haplotrichum oder Oidium aureum). Man findet diesen zitronengelben Schimmelbelag auf der feuchten Unterseite von morschem Holz oder auch Detritus. Leider war nur die Nebenfruchtform anwesend.

Bei der mikroskopischen Inspektion eines grauen Fleckes, welcher sich in der Nähe dieses Schimmelbelages aufhielt - in der Hoffnung die Hauptfurchtform zu dokumentieren - enteckte ich einen seltsamen Rindenpilz mit riesigen septierten und inkrustierten Zystiden, der sich als Hypochnicium polonense entpuppte (Polnischer Rindenpilz). Lt. KRIEGLSTEINER wird er eher selten gefunden; nur 8 Nachweise in Bawü. Der kommt wohl in Europa nicht häufig vor; Schwerpunkt des Hauptinteresses ist Deutschland, mit Nachweisen in Bayern und Baden-Württemberg.

Kurzbeschreibung:

sehr dünner, weißlich - graulicher, spinnwebartiger Belag, wie bewimpert (die großen, inkrustierten Septozystiden sind mit Lupe sichtbar). Hyphensystem monomitisch, Hyphen mit Schnallen, Sporen hyalin, rundlich - subglobos, etwas dickwandig! Basidien 4-sporig, sehr große, inkrustierte, septierte und beschnallte! Septozystiden (-400 µm lang)

Sp = Sporen, Cl = Clamps (Schnallen), Sz = Septozystiden, H = Hyphen, B = Basidien.

Grüßle
Jürgen