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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Schwefelporling (ohne Foto)
Geschrieben von: Stephan Weißer
Datum: 6. Mai 2012, 21:24 Uhr
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Wie ihr wisst, experimentiere ich gerne kulinarisch mit Arten, von denen es im Pilzbuch zwar heißt, dass sie essbar seien, die aber wohl nur die Wenigsten tatsächlich essen. Nachdem ich heute an einer Robinie ein junges Exemplar eines Schwefelporlings gefunden hatte (Hutoberseite und Trama noch lachsrosa gefärbt), wollte ich den mal probieren. In frischem Zustand riecht er ja bekanntermaßen ziemlich penetrant-säuerlich (manche sagen sicher auch hocharomatisch). Ich habe ihn nach dem Säubern in zum einen Teil knapp fingerdicke Scheiben, zum anderen Teil ziemlich fein aufgeschnitten und in geschmacksneutralem Öl ohne Panade/Teighülle frittiert. Nach etwa zwei bis drei Minuten hatten die Scheiben eine kräftig orange Farbe angenommen und sahen verführerisch aus. Der penetrante Geruch war großteils verschwunden. dünnen Scheiben erinnerten optisch an Kartoffelchips, schmeckten aber leider nach nichts und hatten pergamentartige Konsistenz - also m. E. nicht mehr essbar. Die dickeren Scheiben aber waren in der Mitte weich und nicht schlecht. Sie hatten einen deutlich säuerlichen Geschmack und ein entfernt steinpilzähnliches Aroma, nicht ganz uninteressant also. Von dem, was man manchmal in der Literatur lesen kann, nämlich dass es ähnlich wie Hühnchen oder Pute schmecken soll, ist es m. E. dagegen sehr weit entfernt, auch der Vergleich mit Tofu hinkt. Es ist und bleibt eine pilzige Konsistenz. Ich würde eine Panade bzw. Backteig zum Frittieren empfehlen, da es m. E. wichtig ist, dass der Pilz saftig bleibt. Andererseits ist die lebhaft orangene Farbe der unpaniert zubereiteten Stücke ein toller Hingucker.
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