Bedingt durch die guten Holzpreise letztes Jahr, haben bei uns viele Waldbesitzer umfangreiche Durchforstungsarbeiten in den Fichtenwäldern vorgenommen. Die Folge sind viele frische Fahrspuren des schweren Geräts, sowie nach der Instandsetzung der Waldwege randlich viel zusammengeschobener Dreck, vermischt mit Holzabfällen, Nadeln und Laub.

Ideale Bedingungen für viele Ascomyceten, was durch das warme und humide Frühjahr noch verbessert wurde.

Nachdem ich auf meinen Vorexkursionen bereits eine Vielzahl dieser hübschen Ascos gefunden hatte, war ich am Samstag mit Björn Wergen auf gemeinsamer Tour.

Es war unbeschreiblich. Auf mehreren 10meter langen Abschnitten waren die Fahrspuren und Wegränder förmlich eingesät mit rot-orangen Farbtupfern. 1000 Fotos hätte man machen können, denn einer war hübscher als der andere. Aber auch in den sumpfigen Niederungen und in randlich abgetrockneten Pfützen und Rinnen wurden wir fündig.

Hauptvertreter waren die Scutellinia, hier in der Hauptsache Scutellinia crucipila, die wirklich zu tausenden wuchsen.

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Es war bei der Begehung der Fahrspuren unvermeidlich, darauf zu treten. Wir müssen Millionen von Sporen an den Schuhen kleben gehabt haben. Nächstes Jahr kann man vielleicht unsere Fußabdrücke in Form orange leuchtender Scutellinia-Placken verfolgen.

Immer wieder zwischendurch und an unterschiedlichen Standorten, fanden wir Nester anderer Gattungsvertreter. Sicher Scutellinia scutellata, wahrscheinlich auch Scutellinia umbrorum ( die wir letztes Jahr dort auch schon hatten), vielleicht auch noch eine dritte Art. Die Bestimmungen laufen noch.

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Es fiel sehr schwer, zwischen den ganzen roten und orangefarbigen Flecken die Augen auf was anderes zu konzentrieren. Selbst mit der Nase dicht über der Erde, "klebten" die Augen immer wieder an den Scutellinia fest.

Dennoch gab es ein zusätzliches Schmankerl in Form dieser Gesellen.

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Dabei dürfte es sich um Kompsoscypha waterstonii handeln, die für NRW noch nicht gemeldet ist. Auch diese Art fanden wir in größerer Anzahl. Letzte Abstimmungen zur endgültigen Bestätigung sind noch im Gange.

Wenn nun auch die Zahl der unterschiedlichen Arten nicht so groß war, so hatten wir doch recht viel Freude, sowie wunde Knie und Ellenbogen.