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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Russula delica - Goldgräberpilze
Geschrieben von: jesko Antwort auf: Russula delica - Goldgräberpilze *PIC* (michaelk)
Datum: 4. Juni 2012, 00:02 Uhr
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Hallo Michael, bei Täublingen an Extremstandorten wie beispielsweise trockenen Standorten des Mittelmeerraums können auch schon einmal andere Arten als Russula delica (und Verwandte) den sog. „Erdschieberhabitus“ haben, also eine quasi-semihypogäische Fruchtkörperentwicklung aufweisen. Für Pilze bei Zistrose bspw. ist das sogar recht typisch. Einmal an der Oberfläche trocknen und faulen sie dann recht schnell weg, und einen Sporenabwurf zu bekommen kann eine Herausforderung sein! Sprich: Allein danach kannst Du bei der Bestimmung nicht gehen! Was aber in diesem Beitrag noch nicht gesagt wurde, ist, dass es ein einfaches Mittel gibt zu prüfen, ob Du mit der Vermutung Russula delica überhaupt in der richtigen Untergattung bzw. Sektion bist, d.h. ob Du es hier überhaupt mit einem sog. Weißtäubling zu tun hast. Hierzu schaust Du Dir einfach an, wie viele Lamelletten Deine Pilze haben. Lamelletten sind kurze Lamellen, die vom Hutrand ausgehend den Stiel nicht erreichen bzw. nicht bis in Stielnähe kommen. Weiß- und Schwärztäublinge (Untergattung Compactae, Sektionen Plorantinae und Nigricantinae), die gegenüber den „echten Täublingen“ eine zahlenmäßig recht überschaubare Untergattung darstellen, haben nämlich viele Lamelletten, und zwar etwa mindestens so viele wie durchgehende Lamellen. Bei der anderen Untergattung, den „echten Täublingen“ (Eurussula), hingegen sind Lamelletten (bis auf in sehr wenigen Ausnahmefällen wie R. consobrina) nur in geringer Zahl vorhanden oder fehlen völlig.
Viele Grüße,
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