: Hallo Michael,
: Sprich: Allein danach kannst Du bei der Bestimmung nicht gehen!
: Was aber in diesem Beitrag noch nicht gesagt wurde, ist, dass es ein
: einfaches Mittel gibt zu prüfen, ob Du mit der Vermutung Russula delica
: überhaupt in der richtigen Untergattung bzw. Sektion bist, d.h. ob Du es
: hier überhaupt mit einem sog. Weißtäubling zu tun hast. Hierzu schaust Du
: Dir einfach an, wie viele Lamelletten Deine Pilze haben. Lamelletten sind
: kurze Lamellen, die vom Hutrand ausgehend den Stiel nicht erreichen bzw.
: nicht bis in Stielnähe kommen. Weiß- und Schwärztäublinge (Untergattung
: Compactae, Sektionen Plorantinae und Nigricantinae), die gegenüber den
: „echten Täublingen“ eine zahlenmäßig recht überschaubare Untergattung
: darstellen, haben nämlich viele Lamelletten, und zwar etwa mindestens so
: viele wie durchgehende Lamellen. Bei der anderen Untergattung, den „echten
: Täublingen“ (Eurussula), hingegen sind Lamelletten (bis auf in sehr
: wenigen Ausnahmefällen wie R. consobrina) nur in geringer Zahl vorhanden
: oder fehlen völlig.
: Solltest Du anhand dieses einfachen Merkmals feststellen, dass Du tatsächlich
: einen Weißtäubling (also viele Lamelletten) hast, dann gehen freilich die
: Probleme erst richtig los. Einen Sporenabwurf braucht man auf jeden Fall
: für die Bestimmung. Ist er deutlich gelblich bis sattgelb, wird die
: Bestimmung leicht. Ist er allerdings weiß bis weißlich (wie bei delica),
: bist Du in einer der schwierigsten Gruppen der Täublinge, für die es nach
: heutigem Stand kein wirklich gutes taxonomisches Konzept gibt. Aber dann
: könntest Du immerhin Russula delica im weiteren Sinne zu Deinem Fund
: sagen.
: Viele Grüße,
: Jesko
: .
Herzlichen Dank, Jesko,
tja, ich habe ein Exemplar getrocknet (und könnte das zur Verfügung stellen, falls sich Jemand meldet). Da sieht man dieses Merkmal nicht mehr richtig.Ich fand einfach diesen Erdschieberhabitus bemerkenswert. Sollte es jetzt nochmals regnen und weitere Exemplare auftauchen werde ich nachsehen.
Türkische Webseiten über Pilze beschreiben diesen Pilz als eßbar. Meine türkischen Bekannten und ich lassen davon aber ab. Aus Gründen, die ich beschrieben hatte. Bei unserer Arbeit mit Färbepflanzen stolpern wir natürlich oft über irgendwelche Pilze. Systematische Interessen haben wir dabei nicht; wenn wir auf etwas stoßen dass vielleicht für den Einen oder Anderen hier von Interesse ist veröffentlichen wir das gerne.
Gruß,
michaelk