Hallo zusammen,
mit diesen seltsamen Gebilden komme ich (schon seit einigen Jahren) nicht weiter, vielleicht gibt es hier wieder Hinweise?
Als ich diesen Dingern vorletztes Mal begegnete, hatte ich noch kein Mikro - die Apos vom letzten Mal sind nicht reif,
es sind auch nur wenige Asci zu finden.
Ich war so sicher, dass ich schonmal Bilder einer Peziza in dieser chaotischen Wuchsform gesehen hatte, die Recherche nach Begriffen
wie kohlartig, hirnartig und morchelloid führten dann endlich zur gesuchten Erinnerung: Peziza proteana f. sparassoides.
Die Bildvergleiche waren dann eher ernüchternd, Boudier zeichnet diese Form weiß, die annähernd ähnlichen Bilder im Netz sind keineswegs
so durchgehend dunkelbraun.
Die wenigen Asci blauen auf Lugol kein Bisschen, naja, kann ja eventuell mal vorkommen. Noch mehr stutzig machen mich aber die auffallend
abgebogenen Paraphysenspitzen, die für mich dann mehr in Richtung Öhrling deuten. Wobei ich darin mit solchem Wachstum auch nicht weiter
komme.
Die Pilze wachsen im Sommer nach intensiven Regenfällen mitten auf einem lehmigen, zumeist ausgetrockneten und bretthart getretenem Weg -
was wohlmöglich das halbunterirdische Wachstum erklären könnte. Vermutlich entstehen die Apos als Einzelfruchtkörper (richtig einzelne FK
habe ich nie gesehen), ab einer gewissen Größe von etwa 3-15 cm sind sie derart miteinander verwachsen, dass eine Trennung unmöglich ist.
In etwa 2 cm (oder mehr?) Tiefe liegt ein daumendicker Strunk, aus dem die FK entstehen. Die äußeren Becher scheinen nie geschlossen, immer
wie Otideas eingerollt.
Hier zwei Bilder dazu, der FK hatte ca. 7 cm im Durchmesser:
In meinen Notizen finde ich unreife Asci um 250x14µm, IKI-. Sporen im Ascus 16x10µm, mit zwei großen LBs um 7µm. Paraph. L=Asci+25-30µm,
∅ 4µm, alle 15-20µm septiert, an den Septen eingeschnürt. Im Excipulum sehe ich blasige, moniliforme Zellen, die einzelnen Zellen bis
8µm dick und 10µm lang. Mehr Infos habe ich im Moment nicht, noch ein paar Mikros:
Asci/Paraph. in Lugol:
Paraph./Excipulumzellen in Lugol:
Je mehr ich mir das Ganze anschaue, umso mehr muss das eigentlich ein Öhrling sein. Gedrängt wachsende Otideas habe ich inzwischen einige
gesehen, aber so gluckenartig noch nicht. Gibt es dabei eine Art, die "gerne" so wächst - oder ist das doch wieder etwas anderes?
Grüße
Klaas