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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Unbekannter Gartenbewohner
Geschrieben von: jesko Antwort auf: Unbekannter Gartenbewohner (Karsten)
Datum: 29. Juli 2012, 14:09 Uhr
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Hallo Karsten, als Pilzfreund und Vater von zwei Kleinkindern würde ich vielleicht folgendermaßen antworten: 1. Es ist der Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica sensu lato). Die Art dürfte zumindest roh verzehrt leicht giftig sein. Mehr oder minder giftig sind übrigens auch die meisten "Speisepilze", wenn sie roh verzehrt werden. Für wirklich gefährliche Pilze auf Wiesen würde ich bestimmte Schirmlingsarten (Lepiota) halten. 2. Giftige Blätterpilze sind nicht so giftig, dass etwa nur das kurze Indenmundnehmen eines kleinen Stücks Vergiftungserscheinungen verursachen würde. Auch das Verschlucken eines kleinen Stücks dürfte i.d.R. nicht zu toxikologischen Problemen führen (ich hatte mal einen Fall, wo es "mechanische" Probleme gab). Junge Eltern geraten oft in unnötige Panik, wenn sie ihren Spross auch nur in der Nähe eines Pilzes spielen sehen. Sicherlich ist schon so mancher Kleinkindmagen zu viel ausgepumpt worden. 3. Die im Vergleich zum Fruchtkörperentfernen weitaus bessere Strategie ist sicherlich, den Kindern klarzumachen, dass nichts von dem, was sie so draußen finden, in den Mund gehört. Solange sie das noch nicht verstehen, muss man im Freien die Hand-Mund-Linie ohnehin jede Sekunde überwachen. Diese Strategie halte ich einfach deshalb für besser, weil sie 1. nicht nur gegen Giftpilze schützt und 2. wirkungsvoller umgesetzt werden kann, denn jeden Pilzfruchtkörper (und dazu jede erdenkliche Giftpflanze) vor einem Kind in Sicherheit zu bringen, ist wohl eine Kunst, die niemand kann.
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