Zweifellos ein schöner Fund!
Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass bereits in Schatteburg (1956) von Funden aus dem Nordwestdt. Tiefland berichtet wird, so u.a. südöstl. von Bremen bei Kirchlinteln. Dass B. aereus keineswegs nur kalkige Standorte besiedelt konnte ich im Bayrischen Wald feststellen, wo er in einem eher sauren Eichen-/Fichten-Mischbestand reichlich fruktifizierte. Ganz arm mag er es sicher nicht und daher sind solche Aushebungen von Lehmkuhlen potentielle Standorte solcher im Nordwesten seltenerer Pilze. Schon im vorigen Jahrhundert pilgerten Generationen von Mykologen an ähnliche Standorte um den Seltenheiten nachzuspüren. So hat mir der längst verstorbene Bremer Mykologe Syamken einen seiner besten Plätze für basenliebende Pilzarten verraten. Es handelte sich um eine alte Aufschüttung aus dem Lauenburger Ton für eine Bahnanlage bei Oldenbüttel mit inzwischen schon gestandenen Laubbäumen, einige km nördlich von OHZ bei Bremen. Inzwischen dürfte ein Großteil des Gebiets durch eine Gewerbeansiedlung leider wieder zerstört worden sein.
Grüße,
Axel
: Den Bronzeröhrling oder Schwarzhütigen Steinpilz (Boletus aereus) hätte ich
: auf den sauren Sandböden des norddeutschen Flachlands nicht vermutet. Die
: in Südeuropa häufige wärmeliebende Art ist zwar grundsätzlich bodenvage,
: bevorzugt in Deutschland aber eher die Kalkgebiete, die ihr anscheinend
: günstigere mikroklimatische Bedingungen bieten. Dieser Fund war für mich
: vor allem auch in Anbetracht des ansonsten eher schwachen Pilzaufkommens
: die Überraschung des Tages. Ob der möglicherweise am Standort abgelagerte
: Abraum aus der Tonförderung vor einigen Jahrzehnten eine Rolle spielt,
: vermag ich nicht zu beurteilen.