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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13

Re: Inocybe glabripes

Geschrieben von: Violet
Datum: 14. August 2012, 13:02 Uhr

Antwort auf: Inocybe glabripes *PIC* (Karl)

: Hallo Inocybefreunde

: Die abgebildeten Frk. fand ich auf einem Waldfriedhof im Moos bei Laubbäumen.
: Hut ausgebreitet bis 2cm, jung mit weißer Cortina. Stielbasis kaum erweitert.
: Bis auf sie etwas größeren Sporen 7-7,9-8,9 x 4,6-5,2-5,7 µm passen die
: Mikros
: sehr gut zu I. glabripes. Liege ich trotzdem richtig?

: LG Karl

Liebe Alle, lieber Karl,
du hast mich gebeten, mir deine Inocybe auch anzuschauen.
Ich muss dazu ein wenig ausführlich werden: Zum einen bin ich inzwischen davon überzeugt, dass es mehrere kleinsporige-glattsporige nur-oben-bereifte Inocyben gibt (wie jetzt auch eine eigene DNA-Analyse belegt), die noch auseinandergedröselt werden müssen.
Zum anderen, was glabripes/microspora angeht: Kuyper hat die bis dahin gängige microspora umbenannt in glabripes, weil Ricken zwei Jahre vor Lange eine Inocybe beschrieben hat, von der Kuyper meint, "there can be not much doubt", dass es sich um dieselbe Art handelt. Dazu muss man aber wissen, dass die besagte Beschreibung von Ricken nur ein paar Zeilen lang ist, dass es dazu keine Makrozeichnung, kein Aquarell und keine Mikrozeichungen gibt. Und meines Wissens auch kein Exsikkat! Da also sehr wahrscheinlich nie zu beweisen sein wird, dass glabripes und microspora identisch sind, bleibe ich (mit anderen Mykologen) zumindest erst einmal inoffiziell bei microspora und halte mich hier an die ausführliche Beschreibung von Kühner 1955, die gut zu der von Lange passt und Mikrozeichnungen enthält.
Zwei Details (unter anderen) werden hier erwähnt, die ich bei allen unseren Aufsammlungen bei zumindest jeweils einem, meist aber mehreren Fkn beobachten konnte: zum einen ist der Buckel sehr oft wie mit Asche bestreut, die mal glatt, mal kräuselig, mal schuppig aussieht (was Kühner "finement furfuracé" nennt). Zum anderen ist auch bei Kühner gut zu sehen, dass die Zystiden oft eine sehr charakteristische Form haben: ein langer gerader Hals und dann ein abruptes Bäuchlein. Sie sind oft auch schmal und klein. Sporen oft (aber nicht immer) länglich, mit meist obtusem Apex.
Die Stiele sind nur ganz oben metuloid bereift.
Deine Inocybe, Karl, halte ich - dies das Fazit - rein makroskopisch nicht für microspora. Abgesehen vom bei allen Fkn fehlenden "Aschehaupt" weichen sie auch sonst (Farbe, Hutrand, Velum) von allen Aufsammlungen ab, die wir haben (auch aus den Alpen). Die Sporen sind auch ein wenig groß. Zystiden etc. kann ich ja nicht beurteilen. Das einzige, was mich hier an microspora erinnert, ist der "strümpfige" Stiel, der so auch bei Kühner beschrieben wird.
Ohne Mikros kann ich nicht mehr dazu sagen, außer dass sie mich an hypophaea erinnert, die diese Hutfarbe, viel Velum und auch einen strümpfigen Stiel hat. Für die wären aber deine Sporen wohl zu klein.
Liebe mittägliche Grüße in die Runde!
Ditte

Hier der Link aus Italien:
http://www.ambmuggia.it/forum/topic/4723-inocybe-glabripes/

und ein Makrofoto von mir, die Hutmitte von dem Fk links unten ist sehr typisch:

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und hier eine typische Zystide:

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Beiträge in diesem Thread

Inocybe glabripes *PIC* -- Karl -- 13. August 2012, 00:52 Uhr
Re: Inocybe glabripes -- Andreas 2 -- 13. August 2012, 07:16 Uhr
Re: Inocybe glabripes -- interhias -- 13. August 2012, 08:43 Uhr
Re: Inocybe glabripes *PIC* -- Andreas 2 -- 13. August 2012, 22:50 Uhr
Re: Inocybe glabripes -- Violet -- 14. August 2012, 13:02 Uhr
Sammelantwort -- Karl -- 14. August 2012, 15:35 Uhr

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