Hallo liebe Pilzfreunde,
auf einer unserer gemeinsamen Touren mit Nobi und Peter Welt erzählte uns Nobi von kleinen
Bechern, die auf Baumharz von Larix wachsen. Wir waren allein von dieser Vorstellung völlig
fasziniert. Heute waren wir in unserem "Regenwald" unterwegs, weil wir davon ausgingen, wenn überhaupt,
dort evtl. ein paar Großpilze zu finden. Die Hoffnung schwand sehr bald und ich erinnerte mich
an Nobis Aussage. Ich nahm die erste Lärche, die erfolgversprechend aussah etwas genauer
unter "die Lupe". Ja, wäre schön gewesen, hätten wir eine dabei gehabt ;-)
Der Baum hatte in Augenhöhe eine ältere Verletzung an der Harz ausgetreten war.
Das Harz war nicht mehr klebrig und bereits schwarz. Plötzlich fielen mir an einigen Stellen
kleine braune Punkte auf, die vielleicht so etwas wie Becher hätten sein können.
Mit dem bloßen Auge waren die Fruchtkörper kaum zu erkennen. Ich schnitt zwei kleine Stückchen heraus
und wir legten sie zu Hause unter die Stereolupe.
So sehen sie aus:
Um etwas mehr aussagekräftiges Material zu erhalten, mußten wir sie natürlich noch mikroskopieren.
Das gestaltete sich dann etwas schwierig :-(
Die kleinen Dinger waren von sehr fester Konsistenz und erwiesen sich als "Deckglaskiller" :-)
Auch kleine Teile bereits "zermalmter" Stückchen gaben leider nichts für uns brauchbares her.
Von Schläuchen oder Sporen weit und breit nix zu sehen.
Kann man anhand dieser Fotos Rückschlüsse darauf ziehen, was wir da gefunden haben?
Makroskopisch schaut es ja schon nach einem Becher aus.
In einem kleinen Bächlein entdeckten wir noch ein Stückchen Holz, auf dem folgender Becher zu sehen war.
Er wuchs sehr feucht. Vielleicht war er nur durch die kurzen kräftigen Regenschauer der letzten beiden Tage
komplett unter Wasser. Mikroskopisch leider auch eine "Nullnummer", da unreif.
Abschliessend noch ein paar kleine Erdsterne, die durch den Regen jetzt frisch "geschlüpft" sind.
Gewimperter Erdstern - Geastrum fimbriatum
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich jemand zu den "Harzbechern" melden würde!
Auch Tipps, wie man diese "Dinger" gescheit mikroskopieren kann, sind sehr willkommen.
Muß man sie irgendwie speziell behandeln, bevor man sie unter das scharfe Glas legt?
Für etwaige Anregungen wären wir sehr dankbar!
Viele liebe Grüße in die Runde von
Sabine & Holger