Hallo Ursula,

für eine Telamonia sind diese Fruchtkörper ja nun wirklich nicht "unscheinbar" ...

Leider sind bei den dargestellten Fruchtkörpern die Velumverhältnisse wie auch die typische Hutform nicht optimal zu beurteilen. Wie Du selbst festgestellt hast, gibt es kaum Mikromerkmale, auf die man bei einer Bestimmung abstellen kann, daher wiegen makromorphologische Merkmale bei Telamonia um so mehr (und mit etwas Erfahrung funktioniert das auch ganz gut). Aus diesem Grund braucht man freilich meistens Material im Optimalzustand (unbeschädigte junge und taufrische Fruchtkörper).

Bei Deinem Fund würde ich Dich eher in Richtung Cortinarius torvus orientieren wollen - ich sehe nicht die für malachius typische kampanulate Hutform, die Lamellen sind etwas entfernt (auffälliges Merkmal von C. torvus) und einen Velumstiefel kann man auch erahnen. Der angebliche Geruch von torvus ist m.E. übrigens zumindest zum Teil eine Literaturlegende. Malachius würde ich allerdings nicht ausschließen. Da Du oft im Harz unterwegs bist, wirst Du C. malachius ohnehin früher oder später finden, falls Du auf Telamonia-Arten achtest. C. malachius ist eine gut verbreitete und aufgrund seiner Größe auffällige Nadelwaldart in den hercynischen Mittelgebirgen.