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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Buntstielige Helmlingsfrage
Geschrieben von: Ingo Wagner Antwort auf: Re: Buntstielige Helmlingsfrage (Gábor)
Datum: 7. Oktober 2012, 11:55 Uhr
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Hallo Gabor! : Ich war dann natürlich etwas beleidigt, als sie mir beide erklärten, der
Das verstehe ich nur zu gut. Mitunter sucht man sogar (wenn die Möglichkeit gegeben ist) zunächst extra geruchsstarke Pilzarten raus, vergewissert sich durch eigenes Schnuppern nochmal, dass der auch wirklich noch stark riecht, und dann die Antwort des ersten: "riecht eben nach Pilz!".
: Ich finde es auch immer wieder witzig, wie in Pilzbüchern verzweifelt nach
Ist auch nicht so einfach, manche Gerüche kennt man einfach nicht von woandersher. Manchmal kann man sich damit helfen, dass ein anderer Pilz so riecht oder wenigstens so ähnlich. Mit einem Pilz-Kollegen habe ich letzte Woche in größerer mithelfender Runde versucht den markanten Geruch eines Schleierlings zu definieren. Zeitintensives Vortasten, immer wieder weiterreichen, noch eine neue Komponente, letztendlich ohne Ergebnis, aber der Geruch schon markant.
Und freilich muss man sich das auch an erneuten Funden bestätigen, manchmal lässt man sich auch täuschen, indem am Pilz mit wanzigen Geruch tatsächlich auch eine stinkende Wanze langstolziert ist. Einmal ging es eben um besagten M. inclinata bei einer Fundauswertung, alle gelösten Fälle ordentlich beschrifte und auf verschiedenen Papp-Tellerchen oder in Plasteschüsselchen sortiert.
: Z.B. steht zwar häufig geschrieben, dass der Nelkenschwindling oder auch
Nelkenschwindling ist bei mir geruchlich dort, wo sich Mönchskopf, Keulenfußtrichterling, Ockerbrauner Trichterling und Riesen-Krempentrichterling aufhalten, nämlich bei Blausäure, also Bittermandel.
Stockschwämmchen ist für mich "würzig", beinahe das beste würzig, dass es gibt. : Aber nirgends steht dann, ob es Buchen- Fichten- oder was auch immer Holz
....oder wie frisch? Frischgesägt riecht anders wie gelagertes. : Sehr ähnlich verhält es sich auch mit Russula delica und auch R. violeipes
Täublinge kann ich nicht sehr mitreden, haben aber oft einen fruchtigen Geruch, oft fällt mir "grüner Apfel" ein, faszinierend ist für mich immer wieder der "Stachelbeer-Täubling" und bei violeipes bestätige auch gern, den Hering/Fisch. : Da ist bei den letztgenannten für mich im frischen Zustand einfach nichts mit
Genau! Braucht man doch auch nur die Herings-Täublinge insgesamt zu nehmen. Da ist man doch wirklich am frischen Fruchtkörper ziemlich am Schwimmen, was den Geruch betrifft. Und genau dieser Punkt ist auch für verschiedene Geruchsinterpretationen verantwortlich. Man sollte einen Pilz erst unverletzt beschnüffeln und dann ankratzen.
Fälblinge werden oft grob unterteilt in welche, die nach Rettich riechen und welche, die nach Kakao oder süß riechen.
: Und insbesondere Russula delica riecht einfach nach Russula delica. Ja, die Beispiele gibt es auch. Der Austernseitling riecht für mich nach Austernseitling (erinnert mich ein bisschen an "angefasste Eisenstange im Winter"), besser bekomme ich es nicht hin, aber Gerüche speichern sich auch im Gehirn ohne dass man was vergleichbares kennt. Schon wieder viel zu viel!
P.S.: M. inclinata lag übrigens in einem Plastebecher, das vorher als Verkaufsbehältnis für (ich glaube) Aprikosen genutzt wurde.
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