servus Martin und Rudi,

Hygrocybe splendidissima gibt es durchaus! Möglicherweise verbergen sich sogar zwei verschiedene Arten dahinter.

Auf der Blödwiese war ich blöderweise noch nie, aber die hier von Rudi als splendidissima abgebildete Pilzart ist mir aus den Alpen gut bekannt, wo sie manchmal sehr zahlreich im Oktober auf schattigen, moosigen Wiesen zu finden ist. Meiner Auffassung nach ist sie H. quieta und reidii ähnlicher als punicea und coccinea. Schließlich ist die Huthaut nicht wie bei letzteren schmierig, nicht einmal wenn wie dort üblich die ganze Wiese vom Tau tropfnass ist. Und oft ist mir an Frischpilzen dieser Art ein irgendwie süßlicher Geruch oder Gestank aufgefallen. Aber keinesfalls wie Honig, auch nicht Wanzen, eher rohes Fleisch und zusätzlich was unangenehmes wie ein "nasser Hund" dabei. Waren aber definitiv keine angefaulten Exemplare! Weitere Kennzeichen sind der meistens ziemlich "verwurschtelt" aussehende, sehr lange und tief im Boden wurzelnde Stiel mit gelber Basis und Innerem. Schwierig, den ganz aus dem Boden zu bringen, siehe die Bilder. Mikroskopisch könnten die Basidien ein Merkmal darstellen, die selbst für Hygrocybe auffallend lang sind. (>50 µ, bis zu 100)

Der andere "splendidissima", für den evtl. auch der Name H. acutopunicea zur Verfügung steht (falls das nicht noch ein dritter ist) hat keinen so langen, verbogenen, wurzelnden Stiel und könnte tatsächlich punicea nahestehen - vielleicht ist ja der sequenziert worden?!

lg,
michel