Hallo zusammen,
nur beinahe alle Jahre finde ich diese Omphalina/Arrhenia wieder in der Kiesgrube.
Letztes Jahr, als ich mir fest vornahm, diese Teile endlich unterm Mikro (und da auch endlich im Besitz eines solchen)
anzuschauen, hatten wir zwei uns aus diversen Gründen wohl verpasst.
Nun musste ich schon häufig feststellen, dass auch das Mikroskopieren letztlich nicht jeden Artnamen einfach so ausspuckt,
so wohl auch nicht bei den Nabelingen.
Aus inzwischen nicht mehr nachvollziehbaren Gründen fand ich damals, es muss irgendwo um 2009 gewesen sein, O. rickenii
irgendwie passend. Diese Pilze wachsen aber nach jetzt mehrjähriger Beobachtung ausnahmslos auf einer Schildflechte, einer
Peltigera-Art, die ich nicht eindeutig bestimmen kann. Bei den vergehenden Flechten zwischen nekrotischem und normalem Gewebe
zu unterscheiden, fällt mir als Laie schwer - gibt es dazu mikroskopische Zeichen?
Jedenfalls, wenn ich nun nach hinzugekommener Literatur bestimme, komme ich beinahe zwangsläufig zu O. peltigerina.
Wobei mich die Zeichnung im Ludwig derart abschreckt, dass ich denke, das muss dort ein anderer Pilz sein!
In keiner Weise habe ich etwas gegen Herrn Ludwig - ohne dessen Bücher könnte ich vermutlich keinen Pilz mehr bestimmen.
Man findet einen Pilz, hat eine Idee, ließt nebenbei "im Ludwig" nach, vergleicht die angegebenen Verwechslungsmöglichkeiten,
legt den Pilz ins Buch - und alles passt haargenau, auch die Makro- und Mikroinfos.
Ich erinnere mich dabei nur z.B. an eine Lepiota boudieri von diesem Jahr - zwischen den ins Buch gelegten FK und den darin
abgedruckten gab es keinerlei Unterschied. Das sind für mich perfekte Bestimmungs-Bücher - nur hierbei muss etwas schief gelaufen sein.
Zumindest wenn ich nach der Funga Nordica gehe, lande ich schnell bei besagter Omphalina (dort als Arrhenia), die Infos dort passen
vorwiegend, sofern ich alles richtig verstehe. Andere "sicher" lichenisierte Arten finde ich nicht. Eigentlich bin ich mir seit heute
fast sicher, dass es sich um Omphalina peltigerina handelt, eben wie immer nur fast...
Hinzu kommt, das beim letzten Fund auch Arten wie O. obscurata per Mail ins Rennen geworfen wurden - diese (oder sehr ähnliche) Art
fand ich heute auch erstmalig im Gebiet, einzeln, aber ebenso bei den Flechten - wobei der gesamte Habitus hierzu keineswegs passt.
Das ist für mich eine völlig andere Art, als die hier hinterfragte.
Hat jemand Ideen oder weitere Hinweise, die mich zur "endgültigen" Bestimmung führen könnten?
Ich bin es ja beinahe schon selbst Leid, hier nahezu jährlich ähnlichen Mist von mir zu geben, vielleicht komme ich ja diesmal zu einer
ordentlichen Dokumentation, eine makroskopische Beschreibung existiert derzeit nur in meinem Kopf - vieles, wie der gekerbte Hutrand,
hygrophaner Hut, die breiten, anastomisierenden Lamellen und braunverfärbenden Schneiden, die filzige und teils knollige Stielbasis
usw. sollte anhand der nachfolgenden Bilder bereits einigermaßen klar werden.
Hier nach langem Geschreibsel noch endlich die Makros von heute, das Mikrobild ist nur schnell zusammengestellt:
Grüße
Klaas