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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13

Schleierlinge 2012

Geschrieben von: interhias
Datum: 16. Dezember 2012, 08:57 Uhr


Hallo zusammen,

Hartmut hat das Stichwort gegeben. Vermintes Terrain, aber immer spannend.

Cortinarius multiformis Fr. ss. CFP (Flora Photografica), FN (Funga Nordica) und Soop

Sporen in KOH:

HDS in KOH:

Funddaten: 02.09.2012; Österreich, Tirol, Zillertal, Fügen, ca. 1300 m, Fügener Wald (feuchter, saurer Fichten-Tannenwald), im relativ jungen Wald in der Streu bei Fichte und Tanne; gesellig (4 Fk);

Hut: 4,5-6 cm, schleimig und klebrig, semmelgelb bis honigbraun, hygrophan;
Stiel: bis 5 x 1 cm, basal mit runder, höchstens angedeutet gerandeter Knolle (bis 2 cm dick), jung cremefarben, später fichtenholzbraun, Velum unauffällig;
Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, beige, Schneiden glatt, wenig wellig, nur sporadisch schartig;
Fleisch: cremefarben, oft wässrig honigbraun, in der Stielknolle unten weißlich;
Geruch: unauffällig;
KOH (30%): am Hut rotbraun, am Fleisch heller rötlichbraun, an der Stielknolle rostbraun fleckig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: duplex, Epicutis als sehr dicke Ixocutis, Zellen schmal (kaum über 3 µm), hyalin, teils gelifiziert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen bis 30 breit, dickwandig, Dickwandpigment kräftig gelbbraun; eingeflochtene schmalere Zellen im Hypoderm oft kräftig quergestreift inkrustiert (bernsteinfarben), auch mit Placken besetzt;
Sporen: subamygdaloid, in der Aufsicht ovoid, subapikulär nur schwach verflacht, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, feinwarzig bis marmoriert (Warzen unterschiedlich groß, aber stets flach), im Umriss fast glatt, schwach, vereinzelt mäßig stark dextrinoid, Maße: 8,6 x 5,3 (8-9,5 x 5-6), Q=1,62 (1,42-1,70), 20 Sp. gemessen;

Cortinarius violaceomaculatus Brandrud

Zur Bestimmung: mit FN bestimmt.

Sporen in KOH:

Funddaten: 16.09.2012; MTB 8337-2-1-3, 1260 m; D-By-Geitau, Wanderweg zur Aiplspitze, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Feldahorn) auf Hauptdolomit und quartärem Hang- und Verwitterungsschutt, bei großen Fichten, Buchen und Tannen; gesellig (5 Fk); verges. mit C. cisticola cf.;

Hut: bis 7 cm, eingewachsen faserig, praktisch trocken, eingewachsen faserig, ockerbraun bis sattbraun, auch jung ohne Blautöne am Hutrand;
Stiel: bis 5,5 x 1,8 cm, basal verjüngt und bisw. mit schwach wurzelndem Fortsatz; schmutzig creme, rasch bräunlich verfärbend, in der unteren Hälfte stellenweise violett, bei Berührung zunächst violett, dann rotbraun verfärbend;
Lamellen: abgerundet angewachsen, gedrängt, jung grauweiß, reif beigebraun, kartonbraun; Schneiden weiß und glatt;
Fleisch: cremeweiß, in der Stielrinde violett;
Geruch: schwach gebäckartig;
KOH (30%): am Fleisch intensiv und homogen gelb, am Hut sattbraun;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: amygdaloid, Apex schmal gerundet und oft doppelwandig; fein bis mäßig warzig; Maße: 9,2 x 5,3 (8-10 x 5-5,5), Q=1,74;

Cortinarius atrovirens Kalchbr.

Funddaten: 23.09.2012; MTB 8335-2-1-3, 850 m; D-By-Lenggries, Wildgraben, Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) auf Wettersteinkalk; bei riesigen Tannen, Buchen und Fichte, gesellig (3 Fk);

Hut: bis 6,5 cm, sehr schleimig, dunkel olivgrün (braunoliv bis schwarzoliv), der Schleim färbt auf weißem Küchenpapier olivgrün ab;
Stiel: bis 5 x 1,2 cm, basal gerandet knollig (Knolle bis 2,8 cm breit und basal konisch eingesenkt; Velum am Knollenrand blass olivbraun;
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung olivgelb bis currygelb;
Fleisch: gelb bis grünlichgelb;
Geruch: nach schwarzem Pfeffer;
KOH (30%): am Hut, an der Bulibipellis und am Knollenrand schwarzbraun, am Fleisch olivgrün;

Cortinarius turmalis Fr.

Zur Bestimmung: Mit FN bestimmt (=sebaceus ss. Moser);

HDS in KOH:

Sporen in KOH:

Funddaten: 02.10.2012; MTB 7934-3-4-1, 600 m; D-By-Leutstetten, Sonnenberg Südhang, alter Buchenwald (auf Würmendmoräne, Kalkgebiet), bei großen Buchen und in der Verjüngung; reihig bis rasig (>20 Fk); verges. mit C. rufoolivaceus, C. magicus

Hut: 5,2-9 cm breit, jung flach kegelig mit rundem Buckel, später flach gewölbt, semmelgelb, am Scheitel oft etwas dunkler; nur ganz schwach klebrig, kaum schleimig, wasserfleckig und wasserstreifig; Hutrand mit faserigen, weißen Velumresten besetzt;
Stiel: 7,5-11,5 cm lang (auffallend langstielig in der tiefen Laubstreu), basal gleichdick, bisw. schwach knollig, aber ungerandet, bisw. auch verjüngt und ausspitzend, weiß; Velum weiß, ziemlich dick, angedrückt, schwach gürtelig;
Lamellen: gedrängt, hellelfenbein bis kieselgrau, sehr blass cremebeige; Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: weiß;
Geruch: im Stiel schwach nach Honig;
KOH (30%): am Hut ockerbraun, am Stielvelum blass ockerbraun, im Fleisch negativ;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epikutis mäßig dick (Ixocutis), Zellen fast vollständig gelifiziert, intakte unter 5 µm breit, hyalin bis sehr blass; Hypoderm mäßig stark, aber deutlich entwickelt, dickwandige Kastenzellen bis ca. 20 µm breit, mit gelbbraunem Dickwandpigment;
Sporen: amygdaloid bis spindelig, subapikulär schwach verflacht, am Apex bisw. schwach eingeschnürt, glatt, sehr blass gelb, Maße: 7,4 x 3,8 (6,5-8 x 3,5-4,5), Q=1,93 (1,78-2,13), 20 Sp. gemessen;

Cortinarius multiformium Consiglio & Moënne-Locc.

Zur Bestimmung: mit FN geschlüsselt; (=C. proteus, =C. polymorphus) FN gibt etwas größere Sporenmaße an, nicht aber Consiglio in der Originalbeschreibung (zu C. proteus, B123); C. gracilior ist lt. GpBW kaum unterscheidbar, nach Moser mit steriler LS, zierlicher und mit größeren Sporen;

Funddaten: 04.10.2012; MTB 7934-4-4-4, 550 m; D - By -Schäftlarn, westliches Isarufer, Klosterwald; überwiegend kalkreicher Buchenmischwald auf würmeiszeitlichen Schottern, Hangschutt und teils freigelegter Tertiär-Molasse; bei großen Buchen und Fichte; gesellig (2 Fk)

Hut: 3,8-5,5 cm breit, klebrig, jung glimmerig überreift, am Rand fein eingewachsen faserig, sonst +/- glatt, goldgelb, semmelgelb;
Stiel: bis 4,5 x 1,3 cm, basal keulig bis keulig-knollig, aber nicht gerandet knollig, cremeweiß, Velum weiß, angedrückt; Knolle/Keule bis 2,8 cm breit, basal konisch verjüngt, weiß;
Lamellen: gedrängt, jung fast weiß, später blass graubeige, zuletzt beige; Schneiden weißlich, schwach flockig bis kleinschartig;
Fleisch: cremefarben;
Geruch: schwach, etwas süßlich, im Schnitt vielleicht ein wenig an Honig erinnernd;
KOH (30%): am Fleisch gelb bis beigegelb; am Hut kastanienbraun, am Velum und an der Bulbipellis blass ockerbraun;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: dicke Ixocutis, Zellen locker und überwiegend parallel gelagert, ca. 3-10 breit, mit auffallenden, meist länglichen, in KOH blass grünlichen Öleinschlüssen, Pigment vor allem in der obersten Lage intrazellulär (vakuolär bis diffus) goldgelb, zusätzlich auch sporadisch fein inkrustierend (nicht auffallend quergestreift); Hypoderm stark entwickelt, Zellen meist 15-20, aber auch bis 25 und einmal bis 35 µm dick, mit kräftig gelbem, nicht inkrustierendem Dickwandpigment;
Lamellenschneide: fertil, Marginalzellen unauffällig, kaum differenziert;
Lamellentrama: hyalin;
Basidien: 4-sporig, hyalin mit vielen Tropfen, z.B. 28x8, 33x8;
Sporen: citriform, subapikulär abgeflacht, Apex meist deutlich ausgezogen, dicht warzig, Warzen nicht sehr grob, aber recht hoch, im Umriss grob rau; Maße: 9,3 x 5,6 (8-10 x 5-6), Q=1,65 (1,55-1,82), 20 Sp. gemessen;

Grüße aus München
Hias

Beiträge in diesem Thread

Schleierlinge 2012 -- interhias -- 16. Dezember 2012, 08:57 Uhr
Re: Schleierlinge 2012 -- BrunoH -- 16. Dezember 2012, 23:58 Uhr
Re: Schleierlinge 2012 -- jesko -- 17. Dezember 2012, 23:31 Uhr
C. turmalis -- interhias -- 18. Dezember 2012, 07:48 Uhr
Re: C. turmalis -- jesko -- 19. Dezember 2012, 00:19 Uhr

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