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Tja, die vielen Tröpfchen in den Sporen, auch der gelbliche Inhalt sind schon merkwürdig; das passt auch nicht zu Cheilymenia, geschweige denn zu Pseudombrophila. Ich glaube weiterhin, dass es sich bei den Tröpfchen um ein Phänomen der Überreife handelt, vielleicht kombiniert mit einer Frostgeschädigung. Wer weiß, wie lange die Becherchen schon da standen? Octospora-Arten "halten", nach meinen Erfahrungen, häufig sehr lange "durch"...
Was die Perispore angeht: Perispore können sehr vergänglich sein, gerade bei Cheilymenia-Arten, und häufig kann man sie ohne eine Anfärbung mit Baumwollblau nicht sehen.
Und noch zum Schluss: Einen aus meiner Sicht immer noch unentbehrlicher Schlüssel zu den operculaten Discomyceten stammt von Richard Korf (1972): Synoptic key to the genera of the Pezizales. Mycologia 64: 937-994. (Auf Cyperliber lässt sich die entsprechende Mycotaxon-Ausgabe lizenzfrei einsehen). Auch wenn der Schlüssel "uralt" ist, benutze ich ihn immer, wenn ich bei einem operculaten Becherling über die Gattung rätsele. Der Vorteil von Korfs Schlüssel ist der (wie bei allen synpotischen Schlüsseln), dass man im Gegensatz zu analytischen bzw. dichotomischen Schlüsseln kein vollständiges Set an Merkmalen benötigt, um zu einem Bestimmungsergebnis zu kommen. Ein anderer Schlüssel wäre noch der von Dieter Benkert(1988): Schlüssel 3: Becherlinge. In: MICHAEL, E., HENNIG, B. & KREISEL, H.): Handbuch für Pilzfreunde. Sechster Band. Die Gattungen der Grosspilze Europas. Bestimmungsschlüssel und Gesamtregister der Bände I bis V: 44-58.
Beste Grüße
Uwe
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