: Falls es jemanden interessiert: 2 Kollektionen von den gefundenen Leccinum cf
: schistophilum habe ich sequenziert und rausgekommen ist bei NCBI L.
: palustre mit Max. Identity Werten von 96 und 100 %. L. palustre ist nach
: Den Bakker ja Synonym zu schistophilum, also denke ich, dass es sich bei
: meinen Funden wirklich um diese Art handelt!
: Beste Grüsse Svampskogen
Hallo,
doch ja, sehr interessant.
Ich wäre bei deinem Fund optisch eher bei L. palustre gelandet als bei L. schistophilum. Die Synonymie hat bei mir leise Zweifel hervorgerufen, denn ich kenne beide Arten.
L. palustre hat mir Mauri Korhonen in Finnland persönlich gezeigt und die Art war dort recht häufig, immer sehr nass stehend, oft sogar im Torfmoor zusammen mit Cortinarius tubarius. Makroskopisch genau wie deine Funde, relativ schlank, mit eher grauem Hut, schwarze Schüppchen, schwach rötend und mit blauer Stielbasis.
Dagegen habe ich L. schistophilum nur wenig gefunden. Erinnern tue ich mich an einen Fund in der Nähe von Hornberg, im für Birkenpilze berühmten Reichenbacher Moor. Da wuchs die Art aber am Moorrand an einer recht trockenen Stelle (mit viel Heidekraut), war eher bräunlich-lederfarben und rissig im Hut (wohl Trockenheitsschaden), im Schnitt etwas violettlich und graulich werdend (hab leider nicht notiert nach welcher Zeit), ziemlich kompakt im Wuchs. Das violettlich-grau Verfärben war so deutlich, dass ich dachte es müsse sich um eine Rotkappe handeln, vielleicht ein mislungener Pappel-Raufuß oder so.
Da die Synonymie offensichtlich ja nun schon zwei Mal molekular unterstüzt wurde, scheint es sich also so zu verhalten, dass die Art auf nassen Böden schlankstieliger ist als auf trockenen (kein Wunder, das ist bei allen Pilzen so), und dass die Fleischverfärbung nach grauviolettlich bei trockenstehenden Kollektionen deutlicher ist als bei den nass stehenden. Möglicherweise sieht man auf durchfeuchtetem Fleisch das Grauen nicht oder kaum.
beste Grüße,
Andreas