Liebe Pilzfreunde

Über das grosse Echo freue ich mich natürlich und es überrascht mich auch. Danke.

Zur Determination von Hymenopteren und Dipteren hat Dieter das Entscheidende bereits geschrieben. Danke für seine eingrenzenden Bestimmungen. Weiter gehts wohl nur mit Kennern und dazu zähle ich mich für diese Insektengruppen in keiner Weise, die Mikrolepidopteren genügen mir. In der Schweiz sind dies gegen 2400 Arten und damit über 60% aller Schmetterlinge unseres Landes.

@ hansuwe: Schmetterlinge entwickeln sich nicht in den Fruchtkörpern von Speisepilzen, da diese eine zu kurze Lebensdauer haben. Von einigen Arten weiss man aber, dass sie sich vom Pilzmyzel im Boden oder unter Rinde von Totholz ernähren (so macht es beispielsweise die oben gezeigte Harpella forficella). Der Proteingehalt in Speisepilzen wird also von sich schnell entwickelnden Larven anderer Insektengruppen (v.a. kleine Mücken und Fliegen) gebildet.

@ Thomas: Das "Züchten" von Insekten in Porlingen ist denkbar einfach. Die Pilze werden in eine mit einer dicken Schicht Zeitungspapier ausgelegte, grössere Plastikbox gegeben und mit einem Gazefliess zugedeckt. Man kann die Box auch offen stehen lassen. Wenn das in der Wohnung geschieht, so dürfte rasch ein mittelprächtiger Ehestreit auf dem Programm stehen. Meistens enthalten die Pilze genügend natürliche Feuchtigkeit. Nur wenn sie wirklich ganz hart austrocknen, feuchte ich das ganze etwas an. Wenig Schimmelbildung schadet den Insekten nicht, zu viel Dauernässe aber schon. Die Box kann man draussen oder bei Zimmertemperatur aufbewahren. Im zweiten Fall beginnt der Schlupf der Insekten bereits nach einer Woche und dauert manchmal bis 2 Monate. Und es werden mit Sicherheit hunderte von Tieren schlüpfen, wenn du etwa 1-2 kg befallene Porlinge eingesammelt hast. Noch ganz junge Pilze ohne Bohrmehlauswurf oder ganz alte, schwarze, bereits zerfallende enthalten kaum (mehr) Insektenlarven.

Einen schönen Tag wünscht

Ruedi