: Da bin ich überrascht. Muß ich in diesen Wald nun die Kiefer suchen?
Warum denn das? Liegt das Missverständnis im Namen begründet? Das könnte ich gut nachvollziehen, denn diesem war ich selbst mal erlegen.
R. silvestris dürfte ihre Hauptverbreitung in +/- bodensauren Wäldern bei Fagaceae (Fagus, Quercus, Castanea) haben, kommt aber auch im reinen Kiefernwald vor. Das ist, wenn ich das richtig im Kopf habe, auch so ziemlich einhellige Literaturmeinung. Funde in weiteren Habitattypen würden mich auch nicht aus der Fassung bringen. Die Speiteufel nehmen's mit der Ökologie nicht ganz so genau, wie ihnen gelegentlich nachgesagt wird. Der typischere Kiefernbegleiter auf armen Sandböden in Sachsen-Anhalt und Brandenburg scheint mir übrigens R. emetica zu sein, auch wenn Sarnari da eine andere Gleichung aufstellt.
R. silvestris und R. mairei ss. auct. sind in +/- bodensauren Buchenwäldern gewissermaßen Doppelgänger. Bislang kennen wir übrigens drei Arten der Gruppe aus reinen Buchenwäldern. Also man muss schon genau hinschauen!
Steckbrief von R. silvestris: klein, sehr fragil, Hut meist hellrötlich, Fleisch etwas gilbend, ohne deutlichen Honiggebäckgeruch, Guajak schwach bis negativ, Sporen mittelgroß mit hohem Ornament.
Viele Grüße, Jesko