Hallo Zusammen,

bevor die Woche schon wieder zu Ende geht noch schnell ein paar Fotos von meiner Tour am letzten Sonntag.

Gestartet bin ich wieder im Schluchtwald in dem es letztes Jahr den April-Rötling gab. Auch diesmal war er wieder zahlreich zu finden, wenn auch nicht in der Menge wie letztes Jahr.

Entoloma aprile mit blaugrüner Guajak Reaktion rechts und negativer Anilin Reaktion links. Irgendwie hatte ich die Farbreaktionen durcheinander gebracht und mich vor Ort gewundert daß das Anilin nicht rot verfärbt. Zuhause hab ich dann noch mal nachgesehen und meinen Irrtum bemerkt, daß der Schlehenrötling rot verfärbt. Ich hoffe ich kann mir das bis zum nächsten Jahr dann mal richtig merken.

Die alten Bekannten vom Bachufer waren dieses Jahr noch zahlreicher.

Die Morchelbecherlinge Disciotis venosa fruchteten sogar an der senkrechten Bachböschung, nur rund knapp 20cm über der Wasseroberfläche. Schon bemerkenswert. Bei Starkregen müssten die eigentlich überflutet werden. Teilweise besaßen die Flatschmorcheln einen mehrere cm langen Stiel aus "verfestigtem Erdreich". Mycelfäden waren makroskopisch nicht wirklich zuerkennen, aber das Erdreich war dennoch fest und gummiartig.
Da ich beim rumstöbern im Gelände noch ne zweite Fundstelle entdeckte, durften sie diesesmal mit. Geschmacklich auf jeden Fall besser als die Morcheln vom letzten Jahr. Wobei ich finde, daß gekaufte Champigons genauso schmecken und dabei weniger Arbeit beim putzen machen.

Auf dem Weg zu weiteren April-Rötlings Stellen vom letzten Jahr kam ich etwas von der Spur ab. Normalerweise lauf ich 2 Meter höher. Zum Glück diesmal nicht, sonst wäre mir dieser hier entgangen bevor er kommplet vergangen wäre.

Am Fuße eines Douglasiestumpfes zeigte sich ein alter Dunkler Lackporling Ganoderma carnosum. Zumindest halte ich ihn makroskopisch für einen. Das Substrat ist schon ungewöhnlich aber in Pilze BaWü sind auch Funde auf Douglasie vermerkt. Außerdem berichtet Rudi auf seiner Pilzseite auch von einen Dunklen Lackporling auf Douglasie. Der Standort im Talgrund trifft auch bei mir zu.
Ein paar Meter vorher war ich schon mal an einem Douglasienstumpf vorbeigelaufen also noch mal zurück und siehe da, es standen doch glatt zwei weitere Exemplare rum. Echt ein Wunder, daß ich die 1. übersehen habe und 2. nicht umgetrampelt habe. Das muß wohl am Alter liegen. :-)

Mit so einem Fund war der Tag schon mal gerettet und ich machte mich auf in neues Gelände. Über Stock, Stein und Stacheldraht gings weiter bis auf eine Kuhweide.

Pilze gabs dort zwar keine aber dafür Echte Schlüsselblumen.

Bei der schönen Aussicht musste ich erst mal ne Pause einlegen. Normalerweise treibe ich mich auf und hinter den Buckeln dort drüben rum, aber hier ist es auch ganz nett. :-)

Wieder runter ins Tal durch Eschen und Erlen aber ohne Morcheln :-( gings wieder Berg auf und an einer etwas vernachlässigten Weinachtsbaumpflanzung vorbei. Im Moos unter Fichte, Colorado Tanne, Nordmann-Tanne, Küsten-Tanne und was weiß ich noch für Exoten stand der hier mit seinen Kollegen rum:

Ein Rötling bzw. Glöckling würde ich sagen. Der leicht Filzige Hut irritiert mich nur etwas. Auffällig war noch der sehr zerbrechliche Stiel und der irgendwie gurkig-ranzig-tranige Geruch. Papa P's Vorschlag dazu war Entoloma cf. hirtipes.

Beim abiegen um die Ecke der Pflanzung kam mir noch dies hier vor die Linse.

"Steilwände" hats auch am Donnersberg,...

... nur eben keine mit Morcheln. Aber interessant sieht der Hang mit Eichen und Kiefern trotzdem aus. Da muss ich noch mal hin wenns im Sommer / Herbst ordentlich geregnet hat.

Der nächste Fund wurde ja schon errätselt ...

... aber eigenlich wollte ich nur mal kurz auf die Wiese um ein Foto der Landschaft zu machen,...

... denn dort oben gabs vor rund drei Wochen die hier zu bestaunen:

jede Menge Kuhschellen. Wenn jetzt jemand denkt dort oben gäbe es Kalk liegt falsch. Beim Untergrung dort oben handelt es sich um eine Schlotfüllung aus basischen und intermediären Intrusiva. Den Hasenstäubling kannte ich hier in der Gegend nur von dort oben.

Den Rückweg erspar ich euch, denn es gab nichts wirklich aufregendes mehr.

Gruß Joschi