Hallo Thomas,

: dass Otto-Normalwanderer mit seinen Kindern die FK gar nicht bemerkt.

... ja, davon ist auszugehen. Und auch nicht die Sklerotien.

: da Mutterkorn als solches eigentlich selten ist.

... da möchte ich doch widersprechen. Mutterkorn ist zwar auf Getreide (überwiegend Roggen) und somit kultivierten Gräsern durch die Fungizid-"Behandlung" inzwischen überwiegend selten geworden. Vor allem im Biolandbau besteht das Problem Mutterkorn natürlich weiter, wird dort aber durch Kontrolle und Auslesen sicher effektiv gelöst.
Man kann sagen gottseidank, denn Mutterkornvergiftungen in höherer Dosierung sind bestimmt alles andere als lustig und eine Mutterkorn-Panne wünscht sich sicherlich niemand.

Auf vielen Arten von Wildgräsern ist Mutterkorn allerdings häufig, zumindest kann ich das für Süddeutschland beurteilen. Fruchtkörper zu finden ist meist Zufall, diese entwickeln sich im späten Frühjahr und Frühsommer an den meist irgendwo "im Gras" liegenden befallenen Körnern (Sklerotien).
Will man Mutterkorn-Fruchtkörper gezielt finden, sucht man nach meiner Erfahrung am Besten an Schilf. Bei diesem großen Gras mit großen, oft als Ganzes erhalten bleibenden Blütenständen kann man im Ried nach solchen Blütenständen des Vorjahrs in Wasserpegelnähe suchen und hat dann, wenn man Glück hat, auch mal 50 Fruchtkörper auf einen Schlag.

Woran eventuelle Mutterkorn-Fruchtkörper oder -sklerotien an/in der Nordsee herstammen, kann ich natürlich nicht erahnen. Mutterkorn ist häufig, wie gesagt. Dass es allerdings in solchen Massen aufträte, dass eine höhere Wahrscheinlichkeit bestünde, Kinder könnte Teile in den Mund bekommen, dürfte mehr als unwahrscheinlich sein.

LG von Lothar