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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Pilze im Krimi
Geschrieben von: Pilzmann Antwort auf: Pilze im Krimi (Thomas Pruss)
Datum: 8. Juni 2013, 00:33 Uhr
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Hallo Thomas, habe mir den Film mal angesehen und muss sagen, dass er mir künstlerisch sehr gefallen hat. Mittlerweile weiß ich auch wieder, warum ich selten bis gar nicht Krimis gucke: (Pilz-) fachlich finde ich den Streifen eher suspekt.
1. Wenn das hitzelabile Gyromitrin verdampft, ist es dann noch chemisch vollständig bzw. wirkfähig oder zerfällt es schon beim Kochen in den zitierten Raketentreibstoff oder anderes und wird dann komplett harmlos? 2. Gesetzt den Fall, eine der beiden ersten Möglichkeiten trifft zu, kann der eine oder andere Stoff über die Lunge und über das Blut so in die Leber geraten, dass er dann wie behauptet tödlich wirkt? 3. Die Frühjahrs-Gift-Lorchel wird immer noch von etlichen Menschen zubereitet und verzehrt (vor allem wohl in Skandinavien). Warum sterben die immer mal wieder vorkommenden Todesopfer nicht primär an Leberversagen durch Raketentreibstoff, sondern ganz hundsordinär am „handelsüblichen“ Nierenversagen – Haben die in ihrer Küche schlicht das Atmen vergessen oder gibt es vor allem in Schweden ein Gesetz, dass Kochen nur bei geöffnetem Fenstern bzw. Durchzug erlaubt? Und warum stirbt 4. „Floppy“, der riesenhundige, ausgestopfte Sympathieträger der Sendung, nicht beim Kochen am Einatmen der Dämpfe, sondern ganz gewöhnlich an seiner Fresssucht und trotzdem am selben, gleichen Tag (wie seine Dampf atmende Meuchlerin), obwohl die Vernichtung einer Hundniere durch in den Speisetrakt aufgenommenes Gyromitrin auch mal mindestens 3 Tage und länger dauern dürfte wie bei unsereinem? Lieber Pilzfreund Thomas, anders als du habe ich hier doch eher das Gefühl, dem Skript-Autor sind bei der Analogie Pilzgift – Hydrazin-Derivat – Raketentreibstoff – Wißmar (im Osten = Vorort von Russland usw.?) ein wenig die Gäule durchgegangen. Vielleicht kommt ja demnächst ein weiterer „Pilzkrimi“ vom Tatort Rostock, in dem man entdeckt, dass die in der Odermündung gefundene tote Russenleiche nicht vom KGB mit Plutonium vergiftet wurde, sondern einfach nur etwas zu reichlich baltische Pfifferlings-Im- und –exporte aus Tschernobil via Polen nach "good old Germany" konsumiert hatte. Und nix für ungut, mir war halt nach einer kleinen Glosse, Peter!
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