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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Pilze im Krimi
Geschrieben von: Toffel Antwort auf: Re: Pilze im Krimi (Pilzmann)
Datum: 8. Juni 2013, 18:45 Uhr
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Hallo Peter, : 1. Wenn das hitzelabile Gyromitrin verdampft, ist es dann
was da in der Luft ist, ob Gyromitrin oder MMH weiß ich nicht, vielleicht auch eine Mischung aus beidem. Aber im Körper ist ja beides giftig. Fest steht jedenfalls, dass die Dämpfe beim Kochen zu Vergiftungen führen können. Es ist schon vorgekommen, dass der Koch eines Lorchelgerichtes, der selber nichts verzehrt hat, vergiftet wurde, während seine Gäste die Pilze ohne Folgebeschwerden zu sich nehmen konnten. : 2. Gesetzt den Fall, eine der beiden ersten Möglichkeiten trifft zu, kann der
Vergiftungen durch Einatmen treten vor allem bei schlechter Belüftung bei der Zubereitung auf. Ich habe bisher nur von eher leichten Vergiftungen gelesen. Tödliche Folgen halte ich daher zumindest für unwahrscheinlich. : 3. Die Frühjahrs-Gift-Lorchel wird immer noch von etlichen Menschen
Vergiftungen durch Einatmen machen sicher keinen großen Teil aller Vergiftungsfälle durch die Frühjahrslorchel aus. Dennoch ist es aber ein interessanter Effekt. Die Todesopfer dürften hauptsächlich auf roh verzehrte und ungenügend vorbereitete Pilze zurückzuführen sein. Die Wirkungsweise der Giftstoffe der Frühjahrslorchel ist bis heute nicht vollständig verstanden. Vermutungen reichen von variierenden Giftmengen in verschiedenen Fruchtkörpern über eine unterschiedliche Hitzeeinwirkung bei der Zubereitung bis hin zu allergischen Reaktionen. Es scheint auch so, dass die letale Dosis und die Menge, die keine Beschwerden hervorruft, nah beieinander liegen, was den Verzehr - auch entsprechend behandelter Fruchtkörper - zum oft assoziirten "Russisch Roulette" macht. : Und warum stirbt 4. „Floppy“, der riesenhundige, ausgestopfte Sympathieträger
Dass der Hund angelockt und ihm die Pilze verfüttert wurden, war nötig, um die Schuld der Mutter nachzuweisen. Andernfalls hätte sie ja möglicherweise ohne derart böse Hintergedanken Speisemorcheln sammeln wollen, die sie statt Fleisch ihrer Schwiegertochter in spe dem Essen beigemengt hat. Folglich hätte sie die Pilze nur verwechselt. Es wird, soweit ich das mitbekommen habe, nicht erwähnt, dass beide dem Gift am gleichen Tag ausgesetzt wurden. Sie könnte den Hund also schon einige Tage zuvor vergiftet haben. Dann wäre der Junge aber schon früher zum Tierarzt gegangen. Besser wäre es gewesen, wenn beide erst einige Tage nach Aufnahme des Gifts gestorben wären. Man hat wohl die Wirkdauer bei beiden verkürzt, um die Dramatik zu steigern und weil es dann womöglich erst recht keiner geglaubt hätte. Viele Grüße
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