Hallo Uwe,
besten Dank für Deine Hinweise, die mir bereits insofern weiterhelfen, dass ich eben nicht alleine im Trüben herumfische...
Ich bin ja "dank Uschi" jetzt erst mit diesem Problem konfrontiert worden, wusste zuvor also nichts darüber. So auf Anhieb
ist mir dabei aber einiges suspekt. Zudem die Sache, die Du mit dem Fries'schen Typus anmerkst - wenn ich so eine Identität
dreier unklarer Arten beweisen wollte, würde ich mir erstmal die jeweiligen Typusarten als Referenz genauer anschauen.
(Zu welchen Schwierigkeiten es bei deren Beschaffung kommen kann, weiß ich glücklicherweise nicht, die "Sequenzierer" werden
es schließlich mit ihrer Erfahrung richtig machen.)
Nur mal meine völlig unwissenschaftlichen Gedanken dazu:
- Von der Vernachlässigbarkeit eines teils mal so oder so auftretenden Excipulum-Aufbaus (wenn ich Bilder vergleiche, nicht
aus eigener Anschauung) könnte mich Laie ein Experte bestimmt schnell überzeugen.
- Die teils sehr unterschiedlich angegebenen Sporenformen und -größen, zudem mal mit und mal ohne "Ornament".
Da bedürfte es etwas größerer Erklärungsarbeit bei mir.
- Bleibt noch die Frage nach der Gelhülle um die Sporen (nennt man diese hierbei auch Perispor?), die eigentlich jedem beim
Mikroskopieren (nur von Frischmaterial?) auffallen müsste. Diese wird schein- bis offenbar nur selten bei Funden aus dem
Komplex erwähnt.
Wer wann wie (frisch oder Exsikkat) mikroskopiert hat, weiß ich natürlich auch wieder nicht - anhand von Beschreibungen zu
einfacheren, klareren Gattungen/Arten müsste sich das aber abschätzen lassen, wenn es "Insidern" nicht ohnehin klar ist.
Dass Sporen bei einer Art mal eine solche Gelhülle haben und mal nicht, halte ich unwissenderweise für unwahrscheinlich.
- Der mal und mal nicht auftretende Gestank ist eigentlich ein Eigentor in meiner derzeitigen Denkweise zu mehreren Arten.
Darüber laß ich u.a. in einer Anmerkung im DGfM-Forum, andere bedauerten ihr "Nicht-daran-Riechen" anderswo - wobei ich denke,
dass der aufdringliche Geruch auch aus einiger Nasen-Entfernung hätte auffallen müssen, wenn er da gewesen wäre.
Wie auch immer, ein weiterer mir unklarer Pilzfund, der sich bei mir zu vielen anderen solcher Art hinzugesellen darf...
Immerhin ist er inzwischen dank Uschi schon mal in der richtigen Gattung untergebracht.
Viele Grüße
Klaas
: Hallo Klaas,
: wirklich weiterhelfen kann ich Dir auch nicht; zumindest aber weiß ich, dass
: mehrere Forscher an dem Geopyxis majalis/G. foetida/G. alpina-Komplex
: arbeiten, nicht nur morphologisch, sondern auch mit DNA-Analysen. Hier
: scheint sich wohl eine Identität der drei Arten, trotz teilweise recht
: beträchtlicher morphologischer Unterschiede, abzuzeichnen.
: Ein zweites, davon allerdings keineswegs unabhängiges Problem ist: man weiß
: nicht wirklich, was G. majalis ist. In dem vom Dir erwähnten
: ZMykol-Artikel wird ja die Problematik um den Fries'schen Typus
: aufgezeigt. Solange der nicht sequenziert ist, wird man wohl keine
: Gewissheit darüber haben, ob die späteren als G. majalis bestimmten Funde
: tatsächlich mit dem Typus identisch sind.
: Also, es heißt also leider weiter im Trüben fischen...
: Beste Grüße
: Uwe