Hallo miteinander!

Hier mal eine kurze Info zum Stand der Dinge:
Inzwischen waren Lothar Krieglsteiner und Jürgen Marqua bei mir vor Ort, haben fleißig fotografiert, und jeder hat ein bisschen Frischmaterial der wenigen Fruchtkörper mitgenommen. Erstaunlich ist die große Variationsbreite der Farben. Die gelblichen Exemplare mit grünem Rand und rosa-lila Lamellen sind eindeutig Chromosera cyanphylla, bei den Blaugrünen besteht noch eine Restunsicherheit, da es auch mikroskopisch kleine Abweichungen zu geben scheint. Was es aber sonst sein sollte, ist vollkommen unklar.

Wir sind also noch lange nicht fertig, weitere Untersuchungen, Kulturen und DNA-Analyse sollen folgen - hoffentlich wächst noch was nach. Da laut Langzeitwetterprognose hier auch in den nächsten 7 Tagen nicht mit Niederschlägen zu rechnen ist, werde ich wohl zum Gießen gehen müssen ;-) da wäre so ein alter Güllebehälter ideal wie ihn anno dazumal die Tübinger Wengerter auf dem Rücken in die steilen Weinberge getragen haben...

Die Art scheint sehr selten gefunden worden zu sein - nur wenige Angaben in der Literatur, und diese sind teils recht widersprüchlich.

Ihr könnt Euch ja auch mal auf die Socken machen und in solchen Biotopen auf die Suche gehen:
Große optimal bis final morsche Fichtenstubben bzw. liegende Stämme, gerne vergesellschaftet mit Climacocystis borealis (Nördlicher Porling). Falls sich diese Holzbewohner tatsächlich für ihre weitere Umgebung interessieren sollten: braune Erde über Kalk, nährstoffarmer Waldmeisterforst, ehem. Fichtenbestand, nun 70% Rotbuche, Rest Fichte und Kiefer (alles schon recht groß), halbwegs hell.

Viele Grüße - Rika