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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Teil 2+Unbestimmtes (Inocybe, Russula, Sericeom.)
Geschrieben von: Gernot Antwort auf: Funde von gestern Teil 1 (Gernot)
Datum: 21. September 2013, 20:53 Uhr
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Tipps und Einschätzungen zu den unbestimmten Arten nehme ich sehr gerne entgegen! Alle der hier vorgestellten Pilze wuchsen im nährstoffreichen Laub- bzw. Auwald unter Eiche, Ulme, Pappel, Linde, Esche (hab vielleicht noch was vergessen, jedenfalls keine Nadelbäume) auf lehmigem bis sandigem Boden. Clitocybe subbulbipes Murrill (Fleischroter Holz-Trichterling)
Dieser interessante Trichterling wuchs auf in der Laubstreu vergrabenen Laubholzästen und größeren Rindenstücken. Makroskopisch auffällig waren neben dem Substrat vor allem die dicken, weißen Rhizomorphen an der Stielbasis sowie der weißlich bereifte und nicht geriefte Hutrand. Ein wichtiges mikroskopisches Merkmal ist das inkrustierte Pigment, das man am Mikrofoto erkennen kann. Inocybe sp. 1 (Risspilz)
Erstes schnelles Blättern in der entsprechenden Literatur hat mich noch nicht ans Ziel geführt. I. pseudohiulca hat einige Ähnlichkeiten aber die Sporen sind hier schon arg höckerig. Der Stiel ist knollig bis gerandet knollig, hat im jungen Zustand in der oberen Hälfte einen leichten Rosaton und ist gänzlich bereift. Der Hut hat in der Mitte gräuliche Velumreste. Die Sporen messen 7,5-10 x 6-7,5(8) µm. Inocybe sp. 2
Eine Rimosae mit auffallend goldgelben Farbtönen. Geruch unauffällig, Stielbasis nicht knollig verdickt. Sporen: 10,5-12 x 5,5-6,5 µm Inocybe sp. 3 Koll. 1
Inocybe sp. 3 Koll. 2
Zwei Kollektionen derselben Art, müsste I. splendens s. l. sein. Hut mit reichlich grauem Velum überzogen, keine Cortina, Stielbasis knollig, Sporen messen 8-11(12) x 5-5,5 µm. Russula sp. (Täubling)
Den hab ich noch nicht mikroskopiert. Er war aber makroskopisch doch recht auffällig. Der Hut hatte immer grünliche Farbtöne, das Fleisch war zerbrechlich, roch angenehm obstartig, der Stiel graute im Alter leicht, gilbte aber gleichzeitig an der Basis, der Geschmack von Hutfleisch/Lamellen war nach längerer Zeit scharf, Sporenpulver creme. Von diesen Merkmalen her dürfte er R. clariana nahekommen (Pappeln hatte es dort), ich kenne diese Art aber nicht wirklich. Exsikkat ist vorhanden, zur sicheren Bestimmung kann ich also freilich noch mikroskopieren. Sericeomyces sp. (Seidenschirmling)
In der Literatur konnte ich noch keine entsprechende Art finden. Vielleicht ist ja jemandem von euch schon mal so ein ähnlicher Fund untergekommen. Die Cheilozystiden waren nie mit Kristallen besetzt, die Basidiosporen messen 6-8(8,5) x 3,5-4 µm und haben eine kurz aber dennoch deutlich ausgezogene Spitze. Schöne Grüße
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