|
Hiho Pilzeliebhaber. Ein kleiner Erfahrungsbericht von mir. Wie in vorigen Threads schon erwähnt war ich zwar die letzten Jahre zur Herbstzeit immer im Wald, aber nie nen Steinpilz gefunden. Dachte immer die gibts bei uns nicht ;). Jetzt hab ich das aber nicht hingenommen sondern ein bischen recherchiert. Also der Steinpilz geht mit so ziemlich jedem Baum der im Wald steht eine Symbiose ein. Soweit so gut, braucht man sich nicht auf gewisse Wälder einschränken. Nur wieso steht dann nie einer, wenn er doch überall wächst? ;) Ok, weiter recherchiert. Er mag also saure, nährstoffarme Böden. Da ich kein Geologe bin und keine Bodenproben nehmen kann hilft mir das auch nicht weiter. Okay, Zeigerpflanzen sind zb der Fliegenpilz. Schon besser. Dann einfach mal bischen Youtube Videos geschaut, wo die anderen Leute rund um die Welt ihn so finden. Was mir wirklich aufgefallen ist ist dass die ihn oft in Wäldern mit wenig Bodenvegetation finden. Also wo wo man sich denken mag, da wächst gar nix, also sicher auch keine Pilze. Ebenfalls bin ich auch draufgekommen dass die Röhrlingssuche ganz anders ist als die Suche nach zB Parasol und Glucken, wo man einfach in die Ferne schaut ob man was weisses sieht. Man muss oft wirklich den Waldboden abscannen, langsam und aus der Nähe. Was viel mehr Zeit erfordert. Gestern nun hab ich in genau so einem Waldstück wie ich in den Youtube Videos gesehen hab meine ersten schönen frischen Steinpilze gefunden. Was für sich schon kurios ist, denn es hat bei uns fast ein Monat schon nicht geregnet. Aber okay - unterm Moos wars wohl feucht genug. Das war auch genau die Bodenstruktur, etwas Moos, Nadeln, Laub, sonst nix. Zu den Zeigerpflanzen: bei 2 der 4 Steinpilz-Fundstellen der letzten Woche gab es in der Nähe Fliegenpilze, aber, und das ist nicht auf Wikipedia erwähnt, bei 3 der 4 Stellen standen ganz in der Nähe Kuhröhrlinge. Die stehen bei uns im Wald fast nirgends, aber wenn dann waren sie immer in der Nähe von Steinpilzen. Also das ist für mich zmd ein guter Tip und sollte man sich evtl merken. So, ich hab auch ein kleines Video gemacht wo man den Wald und die Kuhröhrlinge beobachten kann. Die Kartoffelbovisten halt ich nicht für Zeigerpflanzen, die kamen nur zufällig vor die Linse ;) Etwas weiter stand auch ein Fliegenpilz - den hab ich jetzt nicht auf Kamera, aber er war dort, und wenn ich ihn dort als erstes gesehen hätte hätt ich auch verstärkt nach Steinpilzen Ausschau gehalten. http://www.youtube.com/watch?v=zGEKwhk-BTU Man sollte dazu erwähnen, normalerweise ernt ich Röhrlinge so dass ich mit einer Hand mit den Fingern um den Stiel herum den Boden niederhalte, und mit der anderen Hand den Pilz rausdreh/zieh. So bleibt das Myzel im Boden, nur der Fruchtkörper kommt raus. So wie im Video war ich mit der Ernte eigtl unzufrieden, da hab ich zuviel mit rausgerissen. Drum hab ich den zweiten dann auch dringelassen bis ich wieder beide Hände frei hatte. Für Leute die die Pilze einfach mit Gewalt rausreissen hab ich kein Verständnis. Das Myzel kann man ruhig im Boden lassen, zmd wenn man will dass da nächstes Jahr auch noch was wächst. Ebenso nicht für die die von jung bis alt alles mitnehmen. Alte Pilze schmecken eh nicht mehr so gut, die kann man ruhig stehen lassen damit sie ihren Zweck, die Fortpflanzung, erfüllen können. Übrigens bin ich auch wieder über ein Birkenwaldstück gestolpert wo es Birkenpilze und Birkenrotkappen gab. Also beides in einem Waldstück. Ist auch ein Novum für mich. Ein weiteres Novum für mich war der weinrote Kieferreizker. Links hier ein normaler Kieferreizker, rechts zwei weinrote:
Schnitt:
In die Pilzsauche kamen die nicht, da sie roh im Gegensatz zum Kiefernreizker etwas bitter geschmeckt haben. Wollte nix riskieren. Der Kiefernreizker selbst ist für Sauce übrigens mmn auch nicht so toll. Er gibt zwar ordentlich Aroma ab, wird aber auch nach längerem garen nicht weich. Okay, dann euch auch weiterhin viel Erfolg Lg
|
