ich beobachte das seit ca. 50 Jahren in allen meinen Pilzgebieten Schweiz,Deutschland,Frankreich und auch ab und zu in Österreich und Kanada(Yukon)
Wenn es im Herbst ein gutes Pilzaufkommen gibt gehen viele Leute in den Wald um sich etwas zu essen zu holen teilweise mit Kind und Kegel und natürlich Plastiksack!Du musst nur einmal mit einem PSV reden was da alles nach Hause geschleppt wird um im Abfall zu landen!
Was allerdings bedenklicher ist der Plastik und Papieraufkommen in der letzten Zeit.Die Tiere im Wald richten ab und zu auch ein Massaker an aber Ihnen ist das erlaubt!Wie war das schön im Jahr 2007, 2 Jahre Pilz pflück Verbot im Schwarzwald BW.Meine damals kleine Tochter konnte sich nicht genug sattsehen an den schönen Rotkäppchen!!!Heute ist allgemein alles hektischer und die Natur leidet darunter.LG Hans
PS bitte beachten,das sind meine rein persönlichen Gedanken
: Guten Tag,
: ich beobachte euer Forum bereits seit 3 Jahren.
: Bereits seit meinem 4. Lebensjahr bin ich mit meinem Opa viel im Wald
: unterwegs gewesen. Er war ein Freund und Kenner der Flora und Fauna des
: Waldes.
: Zwischenzeitlich war das Wissen darum, bei mir verloren gegangen.
: Heute bin ich 53 Jahre alt und seit ca. 15 Jahren bin ich oft in heimischen
: und nicht heimischen Wäldern unterwegs. Für mich ist das Entschleunigung
: pur.
: Dieses Jahr hatte ich in der Nähe von Calw eine Situation vorgefunden, welche
: so gar nicht zu meiner Entspannung beigetragen hat.
: Es war Anfang September und ich hatte noch etwas Zeit zwischen 2
: Kundenterminen, also nix wie los und auf dem Weg dorthin in ein mir
: bekanntes Waldstück gefahren.
: Normalerweise treiben sich dort Steinis, Flockis, Reizkers und Semmelstoppels
: herum.
: Die ersten paar Meter vom Parkplatz weg begannen prima und ich fand gleich 2
: schöne Steinis, aber dann begann das Elend, wohin mein Auge blickte,
: überall lagen Pilzleichen herum.
: Raus gerissen, um getreten, ein Bild des Grauen offenbarte sich mir.
: Reihenweise wunderschöne Schönfußröhrlinge, welche ich in dieser Anzahl dort
: noch nie gesehen hatte, alle dahin gemeuchelt.
: Steinileichen säumten den Weg, sie hätten es verdient gehabt ihre Sporen zu
: verteilen, wurden aber grausam herausgerissen aus ihrer behaglichen
: Umgebung.
: Die Abschnitte zeigten deutlich, dass diese Steinis bereits zu alt waren um
: in der Pfanne zu landen, da die Stiele, für mich gut sichtbar, matschig
: und mehlig und somit nicht mehr zum genussvollen Genießen geeignet waren.
: Statt Ruhe und Entspannung überkam mich Trauer über dieses wüste Massaker im
: Walde.
: Ich kam an eine Weggabelung und dort waren ca. 12- 15 wunderschöne
: Semmelstoppelpilze einfach um getreten, diese waren aber so frisch, das
: ich mich ihrer erbarmte und Sie in meinen Korb legte.
: In welche Richtung ich mich auch drehte und wendete, überall ein Bild der
: Verwüstung. Meine Stimmung war schon bei Null angekommen, als ich ihn
: entdeckte, ein gefällter Riese, ein Gigant mit caramelfarbenem Hut,
: abgeschnitten und liegen gelassen, Stücke herausgeschnitten und doch nicht
: mitgenommen.
: Ich kniete mich hin, wohlwissend, dass hier jede Hilfe zu spät käme, dennoch
: voller Interesse, weil ich so ein enormes Exemplar noch niemals gesehen
: hatte.
: Der Hut muss voll aufgeschirmt ca. 30-35cm gehabt haben. Als ich da so
: kniend,
: betrübt vor mich hin schaute sah ich aus den Augenwinkeln heraus eine Anzahl
: von
: jungen Burschen mit braunem Hut, gerade dem Flegelalter entwachsene Steinis,
: die
: ihrem Großvater wohl die letzte Ehre erweisen wollten.
: Als ich mich auf machte um Sie ein zu laden, mit mir zu kommen, sah ich zu
: meinem Entzücken immer mehr dieser Gestalten.
: Behutsam entnahm ich Sie, putzte Sie vor Ort und legte Sie in meinen Korb.
: Auf dem Rückweg lud ich noch ein paar Maronenröhlinge zu uns ein und es wurde
: ein geselliges Miteinander.
: Nachdenklich verließ ich den Wald, absolvierte meinen Termin, um mich danach
: mit meinen Waldfreunden zu beschäftigen.
: Nachdem ich alle nochmals angeschaut hatte, entschied ich mich für
: Steinpilzkartoffelgratin mit gebratener Hühnchenbrust und Schmortomaten.
: Am Abend erzählte ich meiner Familie und Freunden von meinem Waldkrimi.
: Eine Frage bleibt offen, was ist es? Unkenntnis?, oder Mißachtung der Natur?
: Was denkt ihr darüber?
: Ich hoffe mein Erstbeitrag hat Euch ein wenig gefallen.
: Liebe Grüße ans Forum
: Pilzgotti