: Servus Jesko und Thomas,
: habe L. citriolens und L. aquizonatus mehrfach gefunden und meine, sie schon
: makroskopisch unterscheiden zu können. Bei frischen Exemplaren sind die
: Zotten am Hutrand tatsächlich ein gutes Merkmal, da es bei allen
: Kollektionen von aquizonatus klebrig und von citriolens nicht klebrig war.
: Die Hutform halte ich für ein weiteres gutes Merkmal, so wie bei
: Heilmann-Clausen auch abgebildet: L. citriolens wirkt wulstiger, der
: Hutrand bleibt auch bei älteren Frk. nach unten gebogen. L. aquizonatus
: hatte im Alter praktisch immer einen ausgebreiteten Hutrand, z. T. sogar
: aufgebogen. Und auch die Hutoberfläche ist ein wenig unterschiedlich.
: Spontan würde ich das Foto deshalb L. aquizonatus zuordnen.
: Schließlich gab es bei meinen Funden auch ökologische Unterschiede: L.
: aquizonatus immer auf sandigen oder steinig-schottrigen aufgeschütteten
: Böden über "eigentlich" saurem Grund,
: L. citriolens immer in Parkanlagen auf +-kalkhaltigem Untergrund.
: Da kann ich aber natürlich von einigen wenigen Funden nicht generell darauf
: schließen.
: Was mir noch fehlt aus dieser Verwandtschaft ist L. resimus. Einmal meinte
: ich ihn schon gefunden zu haben, aber erwies sich dann doch
: "nur" wieder als aquizonatus.
: Anbei noch Foto von L. citriolens aus einem "Milchlings-Biotop" mit
: einem Massenvorkommen von L. citriolens, L. circellatus (im Hintergrund)
: und L. fulvissimus (hier nicht im Bild), August 2010 in einer Regensburger
: Parkanlage.
: Gruß
: Helmut
Hallo Helmut,
ich denke auch, dass jeder der die beiden Milchlinge etwas besser kennt, diese beim Anblick sofort unterscheiden kann. Aber es gibt wohl auch Formen (oder ist meiner wirklich eine Ausnahme?), wo die Zuordnung nicht so einfach ist (Besonders wenn man sich zu sehr auf die beiden Schlüssel im Heilmann und Basso verlässt). "Mein" citriolens wächst eigentlich an einem typischen aquizonatus Standort und möglicherweise ist das ja schon ein Grund dafür, dass er auch in anderen Merkmalen aquizonatus-ähnlich ist. Andere häufige Milchlinge am Standort sind übrigens L. controversus, pubescens und torminosus, also sowohl sogenannte Kalkarten als auch Arten, die saure Böden bevorzugen. Ruderalstandorte wie Kiesgruben, Tongruben, aufgeschüttete Böden könnten aquizonatus/ oder auch beide Arten durchaus typisch sein. Dein Foto zeigt definitiv einen citriolens, genau so sollte er aussehen ;-) Übrigens wäre es toll, wenn du deine Funde hier in die Datenbank (http://brd.pilzkartierung.de) eintragen könntest. Die Milchlinge sind ja nur von wissenschaftlichen und nicht von kulinarischen Interesse, also hast du vermutlich kein Problem damit den Fundort zu verraten.
Grüßen Thomas