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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: B. terrestris und B. fusispora
Geschrieben von: Joschi Siembida Antwort auf: Re: B. terrestris und B. fusispora (Nobi)
Datum: 13. November 2013, 23:41 Uhr
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Hallo in die Runde, Hallo Nobi, Joschi schrieb: "Da muss ein richtiger Fachmann ran. Nobi?" den Rest der Welt hatte ich dabei ganz vergessen zu erwähnen. Sorry! Musste Gestern noch mal in die Heide und neue Becher suchen. Dabei sind mir einige Dinge aufgefallen. Byssonectria fusispora
Standort auf Urinstelle zwischen Polytrichum Moos. Reste von alten Kötteln waren auch noch vorhanden. Das Loch links ist die Höhle eines Stierkäfers.
Sporen etwa 23x9 µm. Auffallender finde ich jedoch die 2 Öltrpofen, die meist alleine im Inneren zu beobachten sind. Die Sporenwandverdickung an den Polen fällt meist auch deutlicher aus.
Die Parapysen sind am Ende etwas keulig verdickt und wirken eher abgeknickt als gleichmäßig gebogen. Zudem haben sie eine recht uneben-wellige Oberfläche über die gesamte Länge der Paraphyse. Sie erinnern irgendwie an verbeulte abgenutzte Eishockeyschläger. Sie sind auch meist durch und durch orangerot gefärbt, nicht nur im Bereich der "Kügelchen" im Inneren.
Selbst wenn sie mal recht gleichmäßig gebogen sind erscheinen Sie immer noch sehr wellig. Byssonectria terrestris
Das Foto ist leider immer noch viel zu Rot. Hab erst jetzt kappiert, daß mir meine rote Jacke bei praller Sonne den Weißabgleich nahezu unmöglich macht! :-( Sandort auf Urinstelle auf Moos und anderen Pflanzenteilen, sowie auf dem Aushub eines Stierkäfers. Alte Köttel lagen auch hier in der Nähe. Die Becher sind deutlich kleiner und in natura auch deutlich gelber. Wobei diese Kollektion bisher die "rötest" war. Ich denke die waren schon sehr reif bis überreif, da ich im ersten Präparat eines großen Fruchtkörpers fast nur noch leere Schläuche gefunden habe.
Sporen etwa 23x10µm. Im Vergleich hier nur eher breiter. Auffälliger auch hier wieder die Tropfen. Oft 2 große Tropfen, aber zusätzlich noch mehrere kleinere, die teilweise sogar auf oder unter den großen liegen. Die Pole sind meist, aber nicht immer, weniger verdickt.
Die Paraphysen sind gleichmäßiger rund und weiter gebogen. Auch sind sie an der Spitze kaum bis garnicht verdickt. Die Oberfläche ist gerader und nicht wellig. Die Farbe beschränkt sich auf die Bereiche mit den "Kügelchen", wodurch sich auch Bereich ohne Pigmente ergeben. Beide Kollektionen waren nur ~50cm auseinander.
Links B. fusispora rechts B. terrestris Weitere Funde von B. fusispora
Auf nacktem Erdboden zwischen Gras und Moos. Alte Köttel und Stierkäferhöhle waren wieder vorhanden. Die nächste Kollektion stand vermutlich auf einer alten Brandstelle. Auf dem Boden waren Schlackesteinchen zu finden. Ich habe keine Ahnung was für Brandbeschleuniger die bei Militärübungen benutzen, daß sogar Steine Blasen bekommen.
Vorne links der große Kreis etwas näher.
Noch näher.
Auch hier waren wieder alte Köttel und teilweise auch Stierkäferhöhlen zu finden.
Ein Standort von vielen auf Schafwechsel und / oder alter Fahrspur zwischen etwa 40cm hohem Heidekraut. An diesen Stellen fanden sich bei weitem die größten Populationen. Hier waren wieder alte Köttel, in diesem Fall vom Regen schon zu einer dünnen Schicht zerlaufen, und teilweise auch die Stierkäferhöhlen zu finden. Mein Fazit zur Ökolgie bisher: Beide kommen auf Urinstellen und/oder bei Kötteln vor.
So das wars erst mal. Ich hatte noch mehr im Kopf was ich schreiben wollte, aber bis dahin wäre der Tag rum. :-) Gruß Joschi
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