Hallo liebe Pilzfreunde,

durch intensive Landwirtschaft sind Saftlingsbiotope
im Kreis Herford (Ostwestfalen) sehr rar
und weitestgehend auf wenige magere Rasenflächen bei Kirchen,
auf Friedhöfen und in Parkanlagen beschränkt.
Auch in den Naturschutzgebieten des Kreises sind magere Wiesen und Weiden sehr selten,
in einem dieser Gebiete gelang mir aber der folgende Fund:

Braungelber Saftling (Hygrocybe spadicea)

Auch nach längerer Zeit konnte ich keine Schwärzung feststellen.
Mittlerweile wurde der Pilz auch mikroskopisch untersucht.
Vielen Dank dafür nochmal an Ingo Jürgens.

Zum Standort:
Der Pilz stand am mageren Rand einer größtenteils noch recht nährstoffreichen Grünlandfläche, die mit Heidschnucken beweidet wird.

Der gesamte Biotopkomplex setzt sich aus Wald, extensiven Weiden,
Magergrünland und Heideflächen zusammen.

Zu erwähnen ist, dass die Heide hier auf oberflächig versauertem Lösslehm
(über Mergel) und nicht auf Sandboden wächst.

Andere bemerkenswerte Funde aus dem Gebiet sind:
Grauer Saftling (Hygrocybe irrigata), Stumpfer Saftling (Hygrocybe chlorophana), Zerbrechlicher Saftling (Hygrocybe ceracea),
Weißgelbe Wiesenkeule (Clavulinopsis luteoalba), Schöne Wiesenkeule(Clavulinopsis laeticolor)
und ein noch unbestimmter Samtritterling (Dermoloma spec.)

Bedingt durch starken Bodenfrost in der vorletzten Nacht ist die Wiesenpilz-Saison hier aber wohl zu Ende.

LG

Markus Pischel