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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Die Zukunft des deutschen Waldes
Geschrieben von: Der Juergen Antwort auf: Re: Die Zukunft des deutschen Waldes (UmUlmHerum)
Datum: 21. November 2013, 12:19 Uhr
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Hi Rika & Christoph Die "waidgerechte Jagd" in Deutschland nur aufgrund der kulinarischen Vorliebe in Schutz nehmen, oder zumindest eine argumentative Logik ableiten zu wollen, ist unsinnig: Auch ohne dieses für Wälder schädliche Amateur-Jagd-System, wird man Wildfleisch herstellen können. In einem Punkt wirst Du, Rika, vermutlich Recht haben; nämlich was die momentane Aussichtslosigkeit einer Abschaffung der "waidgerechten Jagd" in Deutschland anbelangt. Es wird eben doch nicht geringen Umsatz damit gemacht. Wer mal ein Jagd-Journal aufgeschlagen hat, und die Werbeannoncen betrachtet ... Das "jagdfreie Genf" z.B. liegt im wunderbaren Land der Schweiz, welches politisch gesehen, durch seine "Basisdemokratie" etwas progressiver ist als Deutschland, dazu kommt noch, das in Genf vermutlich die urbane Bevölkerung die Mehrheit hatte. Landwirte hätten vermutlich für eine Jagd gestimmt, weil jenen die bisherigen Zusammenhänge nicht klar genug sind (Jagd = überhöhter Wildbestand = Wildschäden). Der viel zu hohe Wildbestand in deutschen Wäldern allerdings, ist von der Jagd selbst verursacht, das weiß man schon lange, und gerade in den Reihen der Jäger ist das auch kaum mehr wegzudiskutieren - nur dem Ahnungslosen kann man noch weismachen, dass Jäger Bestände regulieren können. Der Schadensausgleich, den Jäger und Jagdvereinigungen zahlen müssen ist z.B. ein indirekter Beweis dafür* (der übrigens als Vorab-Pauschale gezahlt wird, und weit unter den tatsächlichen Kosten liegt, für die letztlich der Steuerzahler aufkommen muss). Die Fütterung der überhegten Wildschweinbestände durch das landwirtschafliche Angebot kommt Jägern sehr recht ... in manchen Jagdgebieten, wo die Prominenz zum Halali bläst, verzichtet man z.B. ganz auf Umzäunungen, oft mit Wissen der Landwirte, die dann anderweitig "entschädigt" werden. Aktives Zufüttern kostet halt auch Zeit und Geld. *Warum sollten Jäger, die nach eigenem Verständnis die Wildbestände regulieren, einen Wildschadensausgleich zahlen? Das wäre in etwa so, als müssten Polizeibeamte einen Schadensausgleich zahlen für Verbrechen, die sie nicht verhindern konnten. Grüßle
P.S.: Ach, es gäbe da noch viel zu berichten;-)
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