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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Meine Jaegermeinung...
Geschrieben von: Der Juergen Antwort auf: Re: Meine Jaegermeinung... (Birgit)
Datum: 27. November 2013, 16:21 Uhr
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Liebe Birgit, : danke für die zusätzlichen Informationen. Trotzdem: meines Erachtens nach
Der Artikel über Genf kann wirklich sehr missverstanden werden. Dort war die Situation ja so, dass das Wild teilweise fehlte (Reh- und Rotwild z.B.), weil es durch den Jagddruck in die umliegenden (französischen) Wälder auswich. Deshalb zeigte ein Jagdverbot wieder eine (scheinbare) Bestandszunahme, eben durch Einwanderung des Wildes in die heimischen Wälder. In den weitläufigen französischen Wäldern wurde vermutlich (ich weiß es aber nicht) nicht so intensiv gejagt, wie im kleinen Genf, mit seiner vormals hohen "Jäger-Dichte";-)) Das Phänomen der Abwanderung kennt man aus urbanen Gebieten, z.B. Berlin. Die intensive Jagd in den umliegenden bewaldeten Regionen führt dazu, dass Wild in die Städte abwandert. Dort zeigt es oft keine Scheu, weil es sich sicher fühlt (es darf hier nicht bejagt werden). Jäger lassen sich diesen Umstand nicht entgehen, wenn es darum geht, eine Überpopulation zu propagieren und die Bedeutung der Jagd hervorzuheben. Dass eine Überpopulation erst durch die Jagd verursacht wird (und erwünscht ist!), scheint so widersinnig zu sein, dass es nicht in die Köpfe der Menschen will;-). Wenn man Wild-Schweine aus der Stadt haben will, muss man die umliegende Jagd auf sie einstellen. Sind aber die Schweine z.B. schon in der Stadt, ist es ungleich schwieriger, sie da wieder herauszubekommen, oder es dauert länger. : Wenn Hasen und Rebhühner (die vor 15 Jahren noch direkt vor unserem
Das ist richtig, Birgit; Wild ist nicht gleich Wild. Die großen Schäden der Forstwirtschaft verursachen hauptsächlich Reh-, Rot- und auch Schwarzwild, also die Hauptarten des jagdlichen Interesses. So gut wie alle Natur- und Wirtschaftswälder sind von diesen Wildarten überbevölkert. Ein gesunder, natürlicher Buchenwald z.B. (kann man übrigens bei Peter Wohlleben nachlesen;-), der nicht intensiv bewirtschaftet wird, ist relativ strukturarm, und kann deshalb keine größere Reh-Population ernähren. Will man in so einem Wald viele Rehe oder Hirsche, muss man Futterstationen, Wildäcker, Schneisen, Kahlschläge mit Dickungen, oder genügend viele Lichtungen anlegen, wo Kräuter wachsen oder Jungbäume abgeknabbert werden können. Und so sehen ja unsere Wälder überall aus: Der Jagd dienliche, auf große Populationen ausgelegte, fragmentierte und gut befahrbare Wirtschaftswälder, wo viel Fichte angebaut wird (die mag das Wild nicht so gerne anknabbern), und genügend Dickungen, wo das Wild seinen "Tages-Einstand" hat - sich also tagsüber zurückziehen kann, und vor der Jagd sicher ist. So, ich hör jetzt auf;-) Grüßle
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