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Pilze Pilze Forum Archiv 2012-13
Re: Espe - Konsequenz
Geschrieben von: Ulysses Antwort auf: Re: Espe - Konsequenz (Andreas)
Datum: 26. Dezember 2013, 06:55 Uhr
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Hallo Andreas, : wohl eher die räumliche Nähe: Espe und
Tatsächlich trifft das in diesem Fall nur soweit zu, dass die nächste Birke gut 50 m Luftlinie weg steht. Ein "Herunterplumpsen und Anwachsen" ist daher eher unwahrscheinlich. Die Pappeln, von denen auch das Stammstück ist, stehen aber ungewöhnlich nass, da die Espe eher selten bis in staunasse Bereiche von Auen und Mooren vordringt. Hier stehen sie am Rand eines Erlenbruchs auf anmoorigem Aueboden. Das macht die Pappeln evtl. zusätzlich anfällig für Parasiten. Aber mein Fund ist natürlich immer noch ganz einfach: eine Ausnahme. Und als solche sehe ich ihn auch. In GroPi BaWü 1 wird berichtet, dass Piptoporus betulinus in Kultur auch auf Buche und Fichte wächst; eine gewisse Variabilität scheint also doch auch vorhanden zu sein! Vielleicht ist die Art hinsichtlich ihrer Besiedlungsstärke anderen Pilzarten deutlich unterlegen, und kann sich nur an Birke gut entfalten?! So wie auch Schnuffel frage ich mich, worauf die Spezifität überhaupt beruht. Und: sind unspezifische Arten dies "von Anfang an", oder treten erst nach und nach durch Mutation und Selektion neue Typen/Rassen/... auf, die dann zusätzlich dieses und jenes Substrat besiedeln können? Für ersteres spricht, dass manche Arten ja sogar ihnen evolutionär fremdes Substrat besiedeln können (z. B. Essigbaum, Palmenholz etc.). : Ich hatte mal Mollisia rosae (spezifisch auf Rose) auf
Ein weiteres gutes Beispiel... wird die Ansiedlung auf dem Kiefernzapfen durch den hohen Sporendruck quasi "erzwungen", oder kommen weitere Faktoren zum tragen? Vielleicht sind auch "Wegbereiter" (d. h., andere Pilze, Baktieren o. ä.) nötig, die das Substrat zuvor besiedeln und es soweit abbauen und aufschließen, dass auch eigtl. hier nicht wuchsfähige Art sich ansiedeln können? Spannendes Thema... weiteres Beispiel: die Misteln (Viscum spec.). Tannen- und Kiefernmistel bleiben ziemlich brav auf ihrem eingeschränkten Artenspektrum, während die Laubholzmistel auf vielerlei Laubbäumen vorkommt. Auch hier dürfte somit eine Schranke bei der Samenkeimung, bei der Bildung des Haustoriums und/oder bei weiteren Entwicklungsschritten vorhanden sein. Schönen Gruß
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