Hallo, Leute.

Am Wochenende ist mir was Blödes passiert.
Es gab eine sehr schöne Feier bei Freunden nahe Karlsruhe im Nordschwarzwald.
Da zeigten sich am Samstagnachmittag kurz nach dem obligatorischen Gewitter auf dem Rasen vor dem Haus kleine, weiße Punkte.
Die stellten sich rasch als winzige Tintlinge heraus, die auf abgestorbenen Grashalmen und Wurzeln sowie kleinen Krautstengeln Fruchtkörper gebildet hatten.
Die Gesamthöhre der Fruchtkörper war kaum über 2 cm, die Stiele hyalin, fein behaart oder bereift, mit kleinem Knöllchen direkt auf dem Substrat sitzend. Aufgeschrimte Hüte habe ich keine gesehen, aber die Lamellen waren teils schon schwarz. Der Hut bedeckt mit feinem, körnig wirkendem, weißem Velum.
Geruch auch bei Zerreiben unbedeutend.
Der Rasen wurde vor ca. 6 Jahren angelegt, seit dem nicht mehr gedüngt, bis auf den Grasschnitt, der ab und an drauf liegen bleibt. Klee und kleinere, mir unbekannte Kräuter durchsetzen hübsch das Gras. Boden wäre sauer.
Wo wir gerade so schön am Feiern waren, habe ich nur mal kurz draufgehalten mit der Kamera. Geplant war, am nächsten Morgen einfach ein paar der Pilzchen einzupacken und zu hause genauer zu untersuchen.
Pusteblume. Am nächsten Tag war alles weg, nicht ein Fruchtkörperchen fand sich noch auf dem Rasen. Dort rumgetrampelt ist sicher niemand, der Rasen war nämlich nass und die Feier verlagerte sich rasch nach drinnen (war recht frisch auf knapp 500 m üNN). Ich denke wirklich, daß die Fruchkörper eben sehr kurzlebig waren.

Tja, Chance auf eine hübsche Tintlingsbestimmung vertan.
Irgendwie denke ich trotzdem, daß Coprinopsis friesii eine ganz gute Option wäre.
Oder gibt es noch besser passende Arten? Oder andere, die genauso in Frage kämen? Was ich bei einer rschen Recherche so fand, waren eigentlich nur Dungbewohner. Oder gibt es da Arten, die in der Substratwahl nicht festgelegt sind?