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Stielhyphen bei X. cisalpinus

Geschrieben von: harald andres schmid
Datum: 17. September 2014, 13:45 Uhr

Antwort auf: Ist das Xerocomellus cisalpinus? *PIC* (Birgit)

Hallo, Birgit,

Dank für das Kompliment für meinen Xerocomus-Schlüssel.
Es ist immer noch ein Entwurf, enthält sicher noch Fehler
und ich bin für Rückmeldungen und Kritik dankbar.

X. cisalpinus:
Immer wieder hübsch!
Ich hätte ihn spontan äusserlich fast nicht erkannt.
Exemplare unserer Gegend sind meist
zierlich-dünnfleischig und verbogen-langstielig.

Die Art gilt bei uns als selten, wird aber wohl meist übersehen.
Beziehungsweise fehlbestimmt ("Rotfuss").

Ein letztes Indiz, dass es wirklich die Art ist, kannst ausprobieren:

Sofort nach dem Längsschnitt (bevor das Blauen einsetzt):
Mit ein wenig Melzer auf einem Papiertaschentuch
über die Schnittfläche im unteren Stielteil streichen.
Das gibt eine hübsche, grünliche Reaktion auf dem gelben Fleisch.
(Wenn man direkt Melzer aufbringt, wird es oft zu dunkel
und weniger schön sichtbar).

Der Test funktioniert bei Exemplaren
von C. pruinatus und C. cisalpinus
aus unserer Gegend stets zuverlässig.
(Das heisst, Du kannst bei unklaren Filzröhrlingen
damit diese beiden Arten aus- bzw. einschliessen).

Kannst auch ein Mikroskopräparat machen:

Ab der Schnittfläche etwas Fleisch der unteren Stielhälfte gut zerzupfen,
eine Weile in Melzers schwenken und dann mit Chloralhydrat auswaschen,
bis sich kein Melzers mehr löst.

Die amyloiden Stielhyphen sind unter dem Mik sehr hübsch,
einfach zu finden und absolut unübersehbar,
an der Innenseite mit merkwürdigen "Einschusslöchern",
sehr dickwandig und bis 30 Tausendstel breit,
in der Stielbasis breiter als oben, regelrechte "Schläuche".

Lieben Gruss, Harald Andres

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