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Re: Sammeldank Inocybe soluta

Geschrieben von: Violet
Datum: 27. März 2015, 20:15 Uhr

Antwort auf: Re: Sammeldank Inocybe soluta (Mani Walter)

: Hallo zusammen
: Nun wird es für mich spannend! Bin zwar völliger Laie. Offensichtlich
: beschäftigt ihr euch ganz speziell mit Inocybes, nicht wahr? Ist es
: vielleicht möglich, hier oder dort einmal in solche Untersuchung einen
: kleinen Einblick zu erhalten? Sind den hier diese ITS-Reihen derart
: verschieden, dass man von unterschiedlichen Arten spricht oder ist es
: gerade umgekehrt? Weichen die Fruchtkörper (Hh, St?)deutlich voneinander
: ab?
: Ich habe etwas Zugang zu Untersuchungen an Morcheln und würde gerne euer
: Vorgehen vergleichen.
: Vielen Dank und liebe Grüsse Mani

Hallo Mani,
also ich beschäftige mich ausschließlich mit Inocyben, um einen Teil deiner Fragen zu beantworten.-
Zum zweiten ist es so, dass es eine Gattung ist, wo vor etwa zwanzig Jahren sehr viele Arten synonymisiert wurden, also Arten, die vorher als, sagen wir, zwei oder drei eigene Arten von namhaften Inocybologen beschrieben waren, nun als eine einzige Art galten.
Inzwischen ist aber klar, dass in den allermeisten Fällen diese Synonymisierungen rückgängig gemacht werden müssen, dass es also sehr viel mehr Arten gibt, als beispielsweise im Stangl enthalten sind.
Die DNA-Analysen beweisen das, daher sind sie bei einer Neubearbeitung der Gattung absolut unerlässlich!
Und es ist, meiner Erfahrung nach so, dass einer Artunterscheidung auf DNA-Ebene auch immer eine makroskopische und mikroskopische Verschiedenheit zugrunde liegt. Oder aber, dass eine DNA-Artunterscheidung auch eine makroskopische und mikroskopische Unterscheidung nach sich zieht. Zuweilen muss man nach diesen Unterscheidungen suchen, und für jemanden, der sich mit der Gattung nicht auskennt, sind diese Unterscheidungen oft nicht leicht erkennbar. Aber ich behaupte, dass JEDE DNA-analytische Art-Unterscheidung auch makroskopisch und mikroskopisch nachweisbar ist. Und einer der neueren Artikel mit 11 neuen Arten bestätigt das, was ich hier sage, denn etwa 6 dieser neuen Arten wurden erst einmal nur durch DNA-Analyse unterschieden und dann durch die makroskopischen und mikroskopischen Merkmale.
Es ist also sehr oft der Fall, dass ich aufgrund morphologischer und mikroskopischer Untersuchungen sage, dass eine Kollektion zwar in den clade xy gehört, aber meines Erachtens keine der dort in den Schlüsseln vorhandenen Arten sein kann, und diese Behauptung wird dann durch die DNA-Analyse bewiesen.
Bislang gibt es sehr wenige Zweifelsfälle - und die können an schlechten Sequenzen, Verwechslungen und dergleichen liegen.
Das nur in Kürze....
Herzlich!
Ditte

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