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Re: Chemische Ökologie Höherer Pilze

Geschrieben von: Mischi
Datum: 19. Juni 2015, 17:27 Uhr

Antwort auf: Chemische Ökologie Höherer Pilze (H. Schrey)

Hallo Pilzfreund

Ich kann mich an eine Stelle auf ca. 800m erinnern, wo ich den Blassen Duftmilchling einmal gefunden habe. Bestimmt habe ich ihn jedoch bloss nach seiner blassen Farbe und dem typischen Kokos-Geruch - kann ja diesen Sommer mal nachschauen, ob er wieder dort fruktifiziert. Bräuchtest du Material?
Ich hab mal gehört, dass Pilzmycelien einen Rhythmus bis 20 oder mehr Jahren haben von einer Fruchtkörperbildung zur nächsten. Da wird es für dich wohl schwierig sein an genügend Material zu kommen...

Trotzdem viel Erfolg!

Mischi

: Liebe Pilzfreunde,

: ich bin Doktorandin der Uni Bremen und erforsche innerhalb der Arbeitsgruppe
: um Prof. Spiteller die Chemische Ökologie Höherer Pilze. Infolgedessen
: isolieren wir chemische Naturstoffe aus Fruchtkörpern und versuchen
: herauszufinden, weshalb bestimmte Substanzen in den untersuchten Pilzen
: enthalten sind bzw. welche biologische Wirkung diese haben. Hierunter
: fallen z.B. die Verteidigungsstrategien von Pilzen gegenüber Fraßfeinden
: durch eine fungizide, insektizide oder wachstumshemmende Aktivität oder
: aber auch das Anlocken von potenziellen „Sporenverbreitern“ durch einen
: besonderen Duft.
: Mein Arbeitsgebiet ist hierbei die Gattung Laccaria sowie die Art Lactarius
: glyciosmus-und spätestens nun fangen die Probleme an .
: Was erstere betrifft, habe ich Probleme der Bestimmung, da ich mit dem
: Mikroskop nicht sonderlich geübt bin und die einzelnen Arten makroskopisch
: schwer voneinander abzugrenzen sind. Eine genaue Bestimmung ist hierbei
: für mich besonders wichtig, da ich Substanzen gefunden habe, die nicht in
: allen Arten gleichermaßen vorkommen. So stellt sich hierbei die Frage, ob
: die gefundenen Verbindungen standortspezifisch oder eher artspezifisch
: sind.

: Was den Milchling betrifft, hatte ich eine Fundstelle, an welcher allerdings
: letztes Jahr keine Fruchtkörper aufgetreten sind. Da meine Forschungszeit
: nur noch begrenzt ist, bin ich darauf angewiesen diesen Herbst neues
: Forschungsmaterial zu erhalten.
: Wie Sie sehen, habe ich also Probleme mit der Beschaffung taxonomisch
: einwandfreiem Pilzmaterial und wende mich an Sie mit der Hoffnung, ob Sie
: mir helfen könnten. Ich wäre sehr traurig darüber, wenn ich entscheidende
: Fragestellungen in meiner Arbeit nicht lösen könnte, da mir die Frage
: „Warum sind bestimmte Verbindungen in Pilzen“ aus Pilzsicht wichtig ist zu
: klären.
: Aus diesem Grund bin ich an Folgendem interessiert: Fundorte oder
: Fruchtkörper von
: Laccaria proxima (aus dem Norden und Süden bzw. verschiedenen Fundorten)
: Laccaria laccata (aus dem Norden und Süden bzw. verschiedenen Fundorten)
: anderern Laccaria-Arten außer bicolor und amethystea
: Lactarius glyciosmus

: Wenn Sie Lust haben, mir bei meinem Problem behilflich zu sein, würde ich
: mich freuen, wenn Sie mich kontaktieren würden: h.schrey@uni-bremen.de .

: Ansonsten wünsche ich allen eine erfolgreiche Pilzsaison 2015!
: Beste Grüße,
: ein Pilzfreund.

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